Technik
Solarzellen schützen Eisen vor Rost
Das Pigment Titandioxid liefert bei ultravioletter Strahlung Elektronen
Seoul - Eisen und Stahl können mit günstigen
Solarzellen aus dem Farbpigment Titandioxid effektiv vor Rost geschützt
werden. Koreanische Forscher der Pohang-Universität
entwickelten diese einfache und billige
Methode, die allerdings nur tagsüber mit Sonneneinstrahlung funktioniert. Sie
veröffentlichten diese Ergebnisse im Fachblatt
"Chemical Communications"
.
Beim Rosten, genauer der Oxidation von Eisen zu Eisenoxid, verliert das
Metall Elektronen bei der Reaktion mit Luft und Feuchtigkeit. Wird dieser
Elektronenmangel beseitigt, baut sich ein wirksamer Rostschutz auf.
Elektronen können in ausreichender Menge durch mit Titandioxid
beschichteten Glasplatten erzeugt werden. Fällt ultraviolette Strahlung auf
das Pigment, setzt es einige Elektronen frei, die über elektrische Anschlüsse
den drohenden Elektronenmangel beim Eisen verhindern. Das Metall rostet
nicht. Dieser billige Rostschutz fällt jedoch Nachts und bei
wolkenverhangenem Himmel aus. Batterien könnten dann die schützenden
Elektronen liefern, würden aber auch die Kosten dieses alternativen
Rostschutze wieder in die Höhe treiben.
Bisher bieten meistens Zinkoberflächen einen ausreichenden Rostschutz, da
dieses Metall unedler als Eisen ist und seine Elektronen leichter abgibt. Das
Eisen wird so auch bei Kontakt mit oxidierendem Sauerstoff permanent mit
Zinkelektronen versorgt, wodurch das Rosten verhindert wird. Industriell wird
diese Technik in Form von verzinkten Karosserien oder Zink-Opfer-Elektroden
bei Pipelines oder im Schiffbau genutzt. (pte)