Oberwaltersdorf/Graz - Steyr-Fahrzeugtechnik, in Graz umgangssprachlich auch nach der Übernahme durch Magna weiterhin "Puchwerk" genannt, bekommt im April einen neuen Chef: Wolf-Dietrich Schulz folgt Alfred Koch, der in den Ruhestand wechselt. Dies bestätigte Magna-Sprecher Andreas Rudas dem S TANDARD am Freitag auf Anfrage. Der Deutsche Schulz ist derzeit bei Magna Europa als Vorstand für Operations zuständig und wurde vom Autohersteller Adam Opel AG zum austro-kanadischen Zulieferer geholt. Koch war bei der Übernahme der Steyr-Daimler-Puch durch Frank Stronachs Magna-Konzern im Jahr 1997 Finanzchef (unter Vorstandschef Rudolf Streicher) und avancierte danach zur Nummer eins im Werk. Das strategische Sagen im "Puchwerk" hatten aber mittlerweile die Magna-Manager, allen voran Europa-Boss Siegfried Wolf. Dass der Firmensitz von SFT und von Steyr Powertrain in Lannach nach Toronto in Kanada, dem Sitz der Magna-Zentrale, verlegt werde, dementiert Rudas indessen. Eine entsprechende Behauptung wurde von SFT-Betriebsrat Peter Scherz per Aussendung aufgestellt. "Die strategische Entwicklung wird in Kanada bestimmt werden", so Scherz im S TANDARD -Gespräch, "wir werden erst in einigen Jahren abschätzen können, was das für die österreichische Industriepolitik bedeutet." Rudas dazu: "Magna-Steyr war schon vorher ein kanadisches Unternehmen mit Sitz in Oberwaltersdorf, und das wird es auch bleiben." Die SFT und Steyr Powertrain seien mit der Umstrukturierung des Konzerns zu Töchtern von Magna-Steyr geworden. "Siegfried Wolf kontrolliert als Vorstandsvorsitzender damit auch die Powertrain-Werke in Mexiko und Detroit", so Rudas.

Stronach brachte Magna-Steyr immer wieder als Börsekandidaten ins Spiel, um diese Pläne wurde es in letzter Zeit ruhiger. (szem, DER STANDARD, Printausgabe 17.2.2001)