Wien - Ein Einbruch bei einem Juwelier in der Wiener City mit einer Beute im Wert von rund 30 Millionen Schilling Ende Februar 1999 steht der Tageszeitung "Kurier" (Samstagausgabe) zufolge vor der Klärung. In Polen seien drei polnische Staatsbürger - zwei Männer und eine Frau - verhaftet worden, die unter dringendem Tatverdacht stehen. Die Täter waren bei der Friedensbrücke vom Donaukanal aus in die "Unterwelt" eingestiegen. Vom unterirdischen Alserbach gelangten sie in das Kanalsystem. Von teils nur hüfthohen Schächten aus gruben sie sich wie Maulwürfe durch Feuer- und Kellerwände rund 400 Meter bis zum Eckhaus Porzellangasse/Julius-Tandler-Platz. Die Kellerdecke zum im Haus nebenan angesiedelten "Juwelier Schwödt" durchbrachen sie am Wochenende auf den 21. Februar 1999, auf den Millimeter genau, hinter dem Verkaufspult und umgingen damit die Alarmanlage. Kein Wunder: Die Einbrecher hatten das Geschäft zuvor, als Kunden getarnt, unauffällig ausgemessen. Somit konnten sie im Schutz der Pulte laut "Kurier" exakt 4.012 Schmuckstücke im Verkaufswert von rund 30 Millionen S (2,18 Millionen Euro) erbeuten. Die Spur der zunächst Unbekannten wies laut "Kurier" Richtung Osten, für das Sicherheitsbüro nach Polen. Also knüpften die Ermittler entsprechende Kontakte zu dortigen Kollegen. Und sie ließen den Coup in "Aktenzeichen XY ungelöst" ausstrahlen. Das Wiener Sicherheitsbüro wartete am Freitag Abend noch auf nähere Einzelheiten. (APA)