Hiddensee - Vor der Ostseeinsel Hiddensee sind am Freitag ein leerer Öltanker und ein Frachtschiff kollidiert. Verletzt wurde bei dem Unglück nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund niemand. Der Tanker sei zwar nicht mit Öl beladen gewesen, es sei aber dennoch eine geringe Menge Dieselkraftstoff ausgetreten, sagte der Leiter des Amtes, Falk Meyer. Genaue Angaben über die Menge des ausgetretenen Diesels konnte er nicht machen. Eine Gefahr für die Umwelt bestehe nach gegenwärtiger Einschätzung nicht. Bei den Schiffen handelt es sich um den 124 Meter langen russischen Tanker "Lena Neft" und das 223 Meter lange Motorschiff "Maria", das unter maltesischer Flagge fährt. Der russische Tanker befand sich auf dem Weg nach Riga. Die "Maria" hatte Stahlfracht an Bord und wollte nach Antwerpen fahren. Wie es zu der Kollision kam, stehe noch nicht fest, sagte Meyer. Zum Unglückszeitpunkt habe aber schlechte Sicht geherrscht. Die beiden Schiffe stießen gegen 16.10 Uhr etwa zehn Seemeilen nördlich von Dornbusch auf Hiddensee zusammen. Die "Maria" fuhr dem deutlich kleineren Motortanker in die Backbordseite. Beide waren zunächst ineinander verkeilt und manövrierunfähig. Gegen 18.00 Uhr sei es ihnen aus eigener Kraft gelungen, sich wieder voneinander zu lösen. An der Unglücksstelle nahmen die Wasserschutzpolizei und der Bundesgrenzschutz die Ermittlungen zur Unfallursache auf. Auch ein Seenotrettungskreuzer und ein Schadstoff-Unfallbekämpfungsschiff wurden am Abend an der Unfallstelle erwartet. Das maltesische Schiff wird nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsbehörde voraussichtlich noch vor Samstagmorgen weiterfahren können. Die Untersuchungen auf dem russischen Tanker gestalteten sich dagegen schwieriger, hieß es. "Die Russen wollen unbedingt weiter nach Riga fahren, aber das wird noch dauern", sagte Meyer. (APA/dpa)