Netzpolitik
Ein großer Schritt in Richtung "kostenpflichtiges Angebot"
Napster will mit neuer Software Urheberrechte schützen
Die Internet- Musiktauschbörse Napster
kommt nach eigenen Angaben bei ihrer Umwandlung in ein
kostenpflichtiges Angebot mit großen Schritten voran. Bei der
Entwicklung eines neuen Sicherungselementes zum Schutz der
Urheberrechte habe man einen entscheidenden Fortschritt gemacht,
teilten Napster und die Bertelsmann-Tochter Digital World Service
(DWS) am Freitag mit. Mit der neuen Technologie sollten Nutzer
weiterhin Musikdateien tauschen können. Sie begrenze jedoch die Möglichkeit, die Songs auf eine
CD zu kopieren. "Die wirklich relevanten Fragen zu Napsters Zukunft sind wirtschaftlicher, nicht technischer oder rechtlicher Natur", sagte Napster-Interims-Chef Hank Barry.
Neues Sicherungselement
Die Napster-Software solle künftig um das neue Sicherungselement ergänzt werden. Nähere Angaben machten die
Tauschbörse und DWS nicht. Die Ankündigung erfolgte nur einige Tage nach dem Urteil eines US-Gerichts, das den
künftigen Stopp des Tauschs urheberrechtlich geschützter Lieder verfügte. Napster entging damit zwar einer Abschaltung,
muss aber in Zukunft seine Servers nach urheberrechlich geschützten Titeln durchsuchen und deren freien Tausch
verhindern. Bertelsmann und Napster waren im Herbst eine Allianz zur Umwandlung der freien Tauschbörse in ein
kostenpflichtiges Angebot eingegangen. Bertelsmann hatte mitgeteilt, Napster in einen auf Mitgliedschaft basierenden
Bezahl-Service umwandeln zu wollen. Die vor knapp zwei Jahren von einem US-Teenager entwickelte Tauschbörse hat
eigenen Angaben zufolge rund 50 Millionen Nutzer. (Reuters)