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Armer Kim Jong-il: Der nordkoreanische Staatschef hatte sich schon so auf ein saftiges Gratis-Steak gefreut...

Foto: Reuters/Itar-Tass
Berlin/Hamburg - Während sich in Deutschland Widerstand gegen das EU-Massentötungsprogramm für Rinder formiert, werden unterschiedliche Vorschläge in die Diskussion eingebracht, was mit den großen Fleischmengen zu geschehen habe. Einer Umfrage zufolge wollen fast 60 Prozent der Deutschen, dass die zur Marktbereinigung getöteten Rinder an Entwicklungsländer gegeben und nicht verbrannt werden - ein Vorschlag, dem EU-Entwicklungskommissar Poul Nielson skeptisch gegenüber steht. Nielson sagte in der Zeitung "Welt am Sonntag", Rindfleischlieferungen nach Nordkorea widersprächen den bisher geltenden Maßstäben der EU für Nahrungsmittelhilfe. Es sei nicht der Sinn von Entwicklungshilfe, unverkäufliche Waren loszuwerden. Der Gründer des deutschen Ärztekomitees "Cap Anamur", Rupert Neudeck, sagte im "Inforadio", er rechne damit, dass die deutsche Bundesregierung in den nächsten Tagen eine diesbezügliche Entscheidung treffen und dass Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den kostenlosen Fleischlieferungen an Nordkorea zustimmen werde. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" wird Deutschland voraussichtlich auch gegen den Widerstand von Konsumentenschutzministerin Renate Künast (Grüne) am zweiten Massentötungsprogramm der EU teilnehmen müssen. Bei dem von EU-Agrarkommissar Franz Fischler angekündigten Programm zur Schlachtung weiterer 1,2 Millionen Rinder handle es sich um eine reine Maßnahme zur Marktbereinigung. Bei einem EU-Beschluss seien deshalb auch die überstimmten Länder daran gebunden, hieß es. Künast werde kaum eine Chance haben, sich bei der nächsten Sitzung der EU-Agrarminister am 26. Februar mit ihrer Ablehnung durchzusetzen. Künast hatte vergangene Woche mit Verweis auf die bereits beschlossene Massenschlachtung von EU-weit zwei Millionen Rindern gesagt, bei ihr bestehe "nicht ein Funken von Bereitschaft, das noch einmal zu wiederholen". (APA)