Innovationen
Schnelle Internet-Zugänge via Handy
E-Plus prescht in Deutschland ab November vor
Allendorf - Einen Wettlauf, möglichst früh
schnelle Internetzugänge via Handy zu ermöglichen, liefern sich derzeit die
deutschen Mobilfunkanbieter. Während die deutsche Telekom Handy-Surfen im
Internet mit einer dem ISDN-Festnetz vergleichbaren Geschwindigkeit erst im
nächsten Jahr anbieten will, kündigt E-Plus diese Variante schon für den
November dieses Jahres an.
Bereits im September will Mannesmann D2 die GPRS-Technologie (General Packet
Radio Service) einführen, die Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 115
kbit pro Sekunde möglich macht. Diese Technologie
soll Mitte nächsten Jahres im gesamten D2-Netz verfügbar sein.
E-Plus setzt ganz auf HSCSD mit einem Übertragungstempo von bis zu 43,2
Kilobit pro Sekunde gegenüber einem bisherigen GSM Mobilfunk-Standard von
9,6 Kilobit. HSCSD erreicht seine Geschwindigkeit durch die Bündelung
mehrerer Mobilfunkkanäle. Später will E-Plus allerdings auch die - technisch
anspruchsvollere - GPRS-Datenübertragung anbieten.
Für das schnelle Internet-Vergnügen via Handy sind allerdings neue
HSCSD-fähige Endgeräte erforderlich. Nach Angaben von E-Plus hätten namhafte
Handy-Hersteller bereits HSCSD-fähige Endgeräte und Handys angekündigt. Für
GPRS sind dann wieder eigene Geräte erforderlich.
E-Plus rechnet freilich damit, dass GPRS, das System, auf das D2 setzt,
frühestens erst im dritten Quartal nächsten Jahres nutzbar sein wird.
E-Plus-Geschäftsführer Klaus Thiemann: "Das dauert uns zu lange. Im Markt
für mobile Datenkommunikation werden die Weichen sehr schnell gestellt.
Gerade die privaten Heavy-User und die Geschäftskunden drängen nach neuen
Angeboten". Außerdem würden, meint man bei E-Plus, bei GPRS
Übertragungsraten oberhalt des heutigen ISDN-Niveaus erst ab dem Jahr 2002
erreicht werden. (Internet Intern/ Wirtschaftswoche heute)