Der Konflikt zwischen AOL und Microsoft über Instant Messaging hat neue Züge angenommen. Nun musste, wie die New York Times berichtete, Microsoft einräumen, dass ein Angestellter eine Email unter falscher Identität ausgerechnet an Richard Smith von Phar Lap Software geschickt hat, um AOL zu verleumden. Smith wurde dadurch bekannt, dass er die heimlich von Microsoft-Programmen vergebene ID-Nummer aufdeckte und dadurch beispielsweise den Versender des Melissa-Virus identifizieren konnte. Obwohl der Microsoft-Angestellte, den das Unternehmen noch nicht ausfindig machen konnte, die Mail mit dem kostenlosen Mail-Programm von Yahoo versandte, konnte Smith sie zweifelsfrei auf Microsoft zurückführen. Rob Bennett, Marketingdirektor von MSN, meinte, dass da wohl jemand zu engagiert gewesen sei und einen falschen Weg gewählt habe. Microsoft selbst wolle in der Auseinandersetzung mit AOL keine schmutzigen Tricks verwenden. In der Mail schrieb der Autor, dass er selbst ein Instant Messaging Programm entwickle und dabei auf einen Programmierfehler beim AIM gestoßen sei, mit dem AOL das Messenger Programm von Microsoft erkennen könne. Bennett bestätigte, dass die Vorwürfe in der Mail richtig seien. Bei der Sicherheitslücke handelt es sich nach Microsoft um einen sogenannten buffer overflow Fehler, mit dem man Befehle über das Internet an einen Computer geben kann. AOL könne damit die Benutzer des Microsoft Messenger identifizieren, weil es hier diesen Fehler nicht gibt. Microsoft hat sein Programm mittlerweile so verändert, dass die AOL-Strategie nicht mehr funktioniert. AOL hingegen streitet ab, dass in seinem Programm eine derartige Sicherheitslücke existiert. (heise.de)