Der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetbetreiber tele.ring, eine 100-prozentige Österreich-Tochter von Vodafone/Mannesmann, will seine Kundenzahlen bis Ende 2001 verdoppeln. Bis Jahresende soll die Zahl der Mobiltelefonierer also von derzeit 150.000 auf 300.000, die der Festnetztelefonierer von 160.000 auf 320.000 und die der Internetkunden von 60.000 auf 120.000 steigen, sagte tele.ring-Geschäftsführer Hartmut Kremling zur APA. Hoffnungsmarkt GPRS 5 bis 10 Prozent der österreichischen Handykunden werden bis Ende 2001 die mobile Internet-Technologie GPRS (General Packet Radio System) nutzen, die mittlerweile von Mobilkom Austria, max.mobil und tele.ring angeboten wird. One wird nach eigenen Angaben noch in diesem Quartal folgen. In diesem Jahr würde zwar mit GPRS noch nicht das große Geld gemacht werden, aber: "Den Siegeszug der Kurznachrichten SMS (Short Massage Service) hat auch keiner vorhergesehen und die machen bereits 10 Prozent des Umsatzes der Mobilfunkbetreiber aus", meint Kremling. WAP soll billiger und besser werden Vor allem Geschäftskunden und Reisende, die unabhängig vom Standort E-Mails abfragen und ihre gewohnten Internetseiten aufschlagen wollen, werden anfangs diese Technolgie nutzen, ist Kremling überzeugt. Auch WAP (Wireless Application Protocol) bekäme durch GPRS eine neue Bedeutung, weil die "lästige Einwahl" ins Netz wegfalle, so Kremling. Bei GPRS ist der Kunde ständig online, bezahlt aber nur die effektive Datenübertragung - etwa das Herunterladen einer Homepage oder das Verschicken eines E-Mails. Damit werde WAP auch deutlich preiswerter, so der tele.ring-Geschäftsführer. UMTS-Lizenz durch "Heirat" Wie bei GPRS werde der Durchbruch von UMTS von der Verfügbarkeit der Endgeräte abhängen, betonte Kremling. tele.ring hat derzeit selbst noch keine UMTS-Lizenz, da ihre Schwesterfirma Mannesmann 3G - ebenfalls eine Tochter von Vodafone/Mannesmann - im November die Konzession ersteigert hatte. Eine Verschmelzung der beiden Firmen sei aber nur mehr ein formaler Akt, der in den nächsten Wochen über die Bühne gehen werde, so Kremling. 12 Mrd. Investitionen für die Zukunft tele.ring werde zwar ein eigenes UMTS-Netz aufbauen, die gemeinsame Nutzung von Antennenstandorten (sogenanntes Side-Sharing) bekomme aber mit UMTS neue Bedeutung, um die Zahl der neuen Antennenstandorte für Österreich möglichst gering zu halten. Den Investitionsbedarf für ein UMTS-Netz schätzt Kremling auf rund 12 Mrd. S (872 Mill. Euro). Diesen Betrag habe tele.ring bisher (inklusive 2001) in das Festnetz- und Mobilfunknetz investiert. tele.ring beschäftigt derzeit 830 Mitarbeiter. Umsatzzahlen für Österreich will tele.ring nach Ende des Vodafone-Geschäftsjahres (31. März) bekannt geben.