Wenn die Regierung - wie derzeit geplant - im Herbst des Jahres oder Anfang 2002 eine bundesweite Privat-TV-Lizenz ausschreibt, kündigt der Herausgeber der "Kronen Zeitung", Hans Dichand, Zurückhaltung von seiner Seite an. "Ganz sicher werde ich mich nicht um eine Zulassung einer Privatfernsehfrequenz bemühen", erklärte Dichand auf APA-Anfrage. Es gebe auch keine Überlegungen, im Rahmen eines Bieterkonsortiums beim Kabel-Privatsender ATV einzusteigen und sich gemeinsam um eine Lizenz zu bemühen. "Diesbezügliche Gespräche, etwa mit Herbert Kloiber (Gesellschafter bei ATV, Anm.), den ich sehr schätze, hat es bisher nicht gegeben, aber für Gespräche bin ich immer offen", so Dichand weiter. So ein Zufall: FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler hat erst vor kurzem laut vermutet, dass sich kein Privat-TV-Betreiber alleine über eine bundesweite Frequenz "drübertrauen" werde. ATV gilt als "Fixstarter" für eine Bewerbung, wie man bei der Bekanntgabe des neuen Gesellschafters SBS auch wiederholt wissen ließ. Hans Dichand hat in der Vergangenheit versucht, ein privates Fernsehprojekt in Ostösterreich zu starten. Seiner Tele 1 Privatfernseh GmbH war bereits 1993 eine terrestrische TV-Lizenz für den Ballungsraum Wien verweigert worden. Dichand zog daraufhin vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wo derzeit ein Berufungsverfahren anhängig ist. (APA)