GOLD: Martin Schmitt (GER) SILBER: Adam Malysz (POL) BRONZE: Janne Ahonen (FIN) Lahti - Martin Schmitt hat am Montag im Großschanzen-Bewerb der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Lahti den bisherigen Saisondominator Adam Malysz bezwungen und als erster Springer seit 66 Jahren seinen Titel (Bischofshofen) erfolgreich verteidigt. Der Deutsche setzte sich in der enorm spannenden Konkurrenz mit 2,8 Punkten Vorsprung auf den achtfachen Saisonsieger durch, mit der Tageshöchstweite von 131,0 Metern im Finale verdrängte Schmitt seinen Rivalen von Platz eins. Bronze sicherte sich der Finne Janne Ahonen (8,9 zurück). Martin Höllwarth landete als bester Österreicher vor Stefan Horngacher an der vierten Stelle. Malysz doch noch geschlagen Malysz, der am 4. Jänner in Innsbruck seinen ersten Erfolg im WM-Winter gefeiert hatte und sich seither in zehn Bewerben nur zwei Mal die Siegesprämie entgehen ließ, musste beim Saisonhöhepunkt dem zweifachen Weltcupsieger den Vortritt lassen. Nachdem er das Training dominiert hatte, wusste der gelernte Dachdecker im Finale nicht die richtige Antwort auf die Weite seines Rivalen. Schmitt, nach dem ersten Durchgang hinter Malysz und Ahonen Dritter, wiederholte als erster Springer vom großen Bakken seinen Titelgewinn. "Wir hätten alle drei gewinnen können, ich war heute glücklicher", meinte der faire Sieger zum Publikum, jubelte aber dann doch frenetisch: "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass ich so gut springen kann, hat mich selbst überrascht." Österreich hofft auf den Mannscahftsbewerb Die Österreicher sprangen vor allem mannschaftlich gut, verpassten mit den Plätzen vier und fünf eine Medaille knapp, lagen aber punktemäßig doch klar zurück. Mit den weiteren Plätzen elf (Andreas Goldberger) und 14 (Wolfgang Loitzl) darf man sich aber für das Mannschaftsspringen große Hoffnungen machen. Höllwarth scheiterte am Anlauf Höllwarth brauchte sich im Konzert der großen Drei jedenfalls nicht zu verstecken. Nach dem ersten Durchgang mit Respektabstand Vierter, brachte er danach in seinem ersten Wettkampf nach dem tragischen Unfall die wohl bestmögliche Leistung. Mit 125,5 Metern sprang er im Finale gleich weit wie Lokalmatador Ahonen, eine Medaille war allerdings 16 Punkte entfernt. Eine bessere Weite im ersten Durchgang wurde durch einen Schlag in der Anlaufspur verhindert. "Das hat mich ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht", meinte Höllwarth. "Der Wind war im ersten Durchgang undankbar für mich. Trotzdem. Das ist mein bestes Saison-Ergebnis, die Leistung war sehr gut, die Form stimmt und für das Mannschaftsspringen bin ich sehr zuversichtlich", sagte der Tiroler. Horngacher unterstrich seine Konstanz Auch Team-Senior Stefan Horngacher nährte mit seinem fünften Platz die Hoffnungen für den Teambewerb am Mittwoch. Der Wörgler steigerte sich im Finale von 114,5 auf 123,0 Meter und lag 12,5 Punkte hinter seinem Freund Höllwarth, ärgerte sich aber über seinen ersten Durchgang. "Den habe ich total verhaut. Der zweite war in Ordnung, aber eine Medaille habe ich im ersten verschenkt." Trotzdem relativierte er: "Wir haben schon viel Schlimmeres erlebt als einen fünften Platz bei einer WM. Das Ergebnis war okay, meine Leistung nicht." Cheftrainer Toni Innauer sagte: "Die Plätze vier und fünf sind bei einer WM nicht das Feinste, aber die Burschen haben toll gekämpft. Wer etwa weiß, was Höllwarth zuletzt mit gemacht hat, weiß, was er hier heute geleistet hat."