"profil"-Herausgeber Christian Rainer hat sich am Montag in einem Fax an EU-Agrarkommissar Franz Fischler für einen Cartoon in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins entschuldigt. Die Karikatur zeigt in Anspielung auf den BSE-Krisenplan der EU Fischler gemeinsam mit Adolf Hitler bis zum Bauch in Blut watend. Der Cartoon sei "einfach über das tolerierbare Maß hinaus geschmacklos", so Rainer in seinem Schreiben an den EU-Kommissar. Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (ÖVP) hatte sich bereits zuvor an den Österreichischen Presserat gewandt. "Wir sehen das Problem nicht darin, dass jemand auf die Idee kommen könnte, Sie persönlich mit nationalsozialistischer Gesinnung in Zusammenhang zu bringen. Deshalb hat bei uns auch die notwendige Sensibilität gefehlt", schrieb Rainer weiter. Er wolle sich "im Namen des 'profil' und im eigenen" entschuldigen. "Verzeihen Sie uns bitte, dass der Fehler passiert ist." Ein Cartoon des Zeichners Manfred Deix im "profil" (aktuelle Ausgabe) sorgt bei Landwirtschaftsminister und ÖVP-Mediensprecher Wilhelm Molterer für Unmut. Die Karikatur zeigt Adolf Hitler und EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler bis zum Bauch in Blut watend. "Sie und ich und unsresgleichen scheuen weder Blut noch Leichen", so der Hitler in den Mund gelegte Text in Anspielung an den BSE-Krisenschlachtplan der EU. Molterer hat sich am Montag in einem Schreiben an den Österreichischen Presserat gewendet. "Ob Untermensch, ob Kuh, ob Stier: Fischler, Sie gefallen mir", heißt es weiter im Text der kritisierten Karikatur. Der Cartoon nehme in unzulässiger Wiese einen Vergleich zwischen dem Holocaust und BSE-Folgemaßnahmen vor und stelle darüber hinaus eine "vorsätzliche Diffamierung" von EU-Kommissar Fischler dar, indem er ihn in die Nähe von Hitler rücke. Weiters bagatellisiere die Zeichnung die Verbrechen der Nationalsozialisten, "indem er Rinderschlachtungen mit der Vernichtung von Juden im Naziregime gleichsetzt", so Molterer in dem der APA vorliegenden Brief. "Für mich ist in diesem Sinne das zulässige Maß an Kritik, das man in einem Cartoon zubilligen kann, bei weitem überschritten." Der österreichischen Presse würde so schwerer Schaden zugefügt. (APA)