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Lord Irvine of Lairg

Foto: APA/PA/Stillwell
London - Die oppositionellen britischen Konservativen (Tories) verlangen den Rücktritt von Justizminister Lord Irvine of Lairg. Irvine wird vorgeworfen, dass er bei Rechtsanwälten Spenden für die regierende Labour Party von Premierminister Tony Blair gesammelt hat. "Um die Integrität seines Amtes zu schützen, muss Lord Irvine zurücktreten", sagte der Generalsekretär der Tories, Michael Ancram, am Montag. Lord Irvine hatte Rechtsanwälte zum Abendessen geladen und auf der Einladung vermerkt, es handle sich um eine Spendensammlung, bei der von jedem Teilnehmer eine Spende in der Höhe von mindestens 200 Pfund (319 Euro/4.383 S) für Labour erwartet werde. Ein Sprecher Blair erklärte dazu: "Eine Spendensammlung durch den Labour-Lordkanzler ist nichts anderes als durch den Labour-Premierminister." "Grundsätzliche Bestechlichkeit" Die Konservativen werfen Labour aber "grundsätzliche Bestechlichkeit" vor. Im Vorfeld der für den 3. Mai erwarteten Unterhauswahlen wirft die Opposition der Regierung eine Vermischung von privaten und parteipolitischen Interessen mit öffentlichen vor. Ende Jänner musste Nordirlandminister Peter Mandelson, der engste politische Vertraute von Blair, zurücktreten, weil er sich für einen Antrag eines umstrittenen indischen Millionärs auf Einbürgerung verwendet haben soll. Als "Lord Chancellor" steht Irvine der richterlichen Gewalt in Großbritannien vor und fungiert als Dienstaufsicht, ist aber auch für die Ernennung von Rechtsanwälten zu Richtern und für die Ernennung von Juristen zu "Kronanwälten" zuständig. Er gilt als langjähriger Mentor von Blair, in dessen Kanzlei der junge Blair einst den Anwaltsberuf erlernte. (APA/dpa)