Budapest - Die Aussagen einer Krankenschwester erschüttern derzeit Ungarn: Die 23-jährige Timea F., die sich mittlerweile in Untersuchungshaft befindet, soll seit Jänner des Vorjahres 40 alte und schwerkranke Patienten getötet haben. Bis zu 40 Euthanasieopfer Wie der Sprecher des Budapester Polizeipräsidiums, Mihaly Dezsi gegenüber erklärte, habe die Frau, die der Euthanasie verdächtigt wird, bisher in 19 Fällen die Namen der Ermordeten genannt und insgesamt von 40 Taten gesprochen. Wollte "todkranken, alten Menschen helfen Nach Angaben von Dezsi habe die Krankenschwester bei dem Verhör betont, die Morde ohne fremde Hilfe oder Aufforderung ausgeführt zu haben. Im Budapester Gyula-Nyirö-Spital wurde die 23-jährige seit langem als "Schwarzer Engel" bezeichnet, da während ihren Nachschichten verhältnismäßig viele Patienten verstarben. Nach eigener Aussage habe die Schwester den "todkranken, alten Menschen nur helfen wollen". Morphium Wie der Direktor des Krankenhauses, Gabor Takacs, im Ungarischen Rundfunk erklärte, hätte die Schwester mit Morphium oder dem Beruhigungsmittel Seduxen vermischtes Kalium gespritzt. Laut Takacs hätte es nur angesichts des extremen Schwesternmangels zu dieser Mordserie kommen können. Die Verdächtigte habe beim Nachdienst die alleinige und unkontrollierte Aufsicht über 30 bis 40 Patienten gehabt, wobei mindestens drei Schwestern erforderlich gewesen wären, um die gegenseitige Kontrolle zu gewährleisten. Nach Angaben von Dezsi soll die Mordverdächtige nun einer psychologischen Untersuchung unterzogen werden. (APA)