Leoben/Graz - Am Ufer klebte roter Schlamm: Steirische Umweltexperten schlugen Alarm, weil kürzlich entlang der Mur bei Leoben-Hinterberg Rost-Ablagerungen gefunden worden waren. 1500 Meter Ufergebiet sind verunreinigt. Die Staatsanwaltschaft Leoben leitete die Erhebungen ein. "Es gibt keine akute Wassergefährdung", meinte Michael Konrad vom Ölalarmdienst nach ersten Ermittlungen am Montag. Obwohl kein Fischsterben beobachtet worden sei, könnte es negative Folgen für die Mikro-Fauna des Gewässers geben. Als Verursacher der Verschmutzung durch Eisenhydroxid, also Rost, war sofort der Leiterplattenhersteller AT&S im Gespräch. Denn das Werk liegt nur wenige Hundert Meter flussaufwärts. Und Eisenhydroxid fällt durch die Hartwasser-aufbereitung für die Leiterplatten-Erzeugung an. "Momentan erscheint es unwahrscheinlich, dass das von uns kommt", lehnte Firmensprecher Reinhold Oblak einen Zusammenhang ab. Denn laut jährlichen Abwasser-Untersuchungen liege man weit unter dem Grenzwert von zwei Milligramm Eisen pro Liter. Weil aber technische Defekte, beispielsweise in den Filteranlagen, nicht gänzlich auszuschließen seien, habe man ein internes Gutachten in Auftrag gegeben.

Unterdessen wies die behördliche Analyse des flüssigen Schlamms außer Eisen keine markant überhöhten Schwermetalle auf. "Diese Eisenkonzentration ist für die Umwelt eher unbedenklich", meinte der Leiter des Landes-Gewässergütelabors, Hermann Schwinghammer. Ausständig ist noch die Untersuchung der festen Substanzen. "Aber ich erwarte mir keine Kontaminationen", sagte Schwinghammer. Weites könnte der Schlamm schon vor längerer Zeit angeschwemmt worden sein. (koe)