Der mutmaßliche Täter konnte von einem afrikanischen Asylwerber und einem Passanten, der die Rauferei im Vorbeifahren mitbekommen hatte, entwaffnet und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Seine Einvernahme im Wiener Sicherheitsbüro war am Nachmittag noch im Gange.
Im Zimmer des afghanischen Flüchtlings wurden Blutspuren sichergestellt. Wahrscheinlich hatte er dort seinen Kontrahenten bereits verletzt. Dafür gab es laut Manfred Rossler vom Sicherheitsbüro aber keine Zeugen. Auch die anfängliche Meldung, es habe sich um eine Massenschlägerei gehandelt, stellte sich als falsch heraus.
Das Flüchtlingsheim wurde vor knapp zwei Jahren vom Österreichischen Kolpingwerk an die F.M.S.W. Hotelbetriebsgesellschaft verkauft. Die Asylwerber werden vom Innenministerium zugewiesen; bei voller Belegung bietet das Gebäude Unterkunft für 240 Menschen.
"Wir bedauern den Todesfall zutiefst", sagte eine Sprecherin des Heimes im Gespräch mit dem STANDARD. Es habe vorher keinen Hinweis auf einen Konflikt zwischen den Beteiligten gegeben. Zu kleineren Wortgefechten komme es generell immer wieder. "Aber das ist angesichts des existenziellen Druckes, unter dem Asylwerber leben, verständlich." (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 2. 2001)