Natur
Beinahe wäre sie eine Atommüll-Deponie geworden ...
Naturschützer kaufen die Insel Palmyra frei
Washington - Geplant war
es schon länger, aber nun
ist es endlich beschlossene
Sache: die amerikanische
Südsee-Insel Palmyra
wird von der
Umweltschutzorganisation
Nature Conservancy
gekauft. Zuvor hatte der
scheidende US-Präsident
Bill Clinton noch das
entscheidende Gesetz
erlassen: Die Insel wurde
als Naturreservat unter Schutz gestellt.
Für rund 455 Mio. Schilling kaufte die Umweltschutzorganisation das 275
Hektar große und menschenleere Eiland mit den 50 dazugehörigen
vorgelagerten Inselchen, um es vor dem Massentourismus zu retten. Der
Erwerb des Atolls, das 1.600 km südwestlich von Honolulu liegt, ermöglicht
den neuen Eigentümern allein über die zukünftige Nutzung zu entscheiden.
Das Korallenatoll, das 1802 vom amerikanischen Schiff Palmyra gesichtet
wurde, diente im Zweiten Weltkrieg als Marine-Stützpunkt. Der kleine
Archipel hat in der Abgeschiedenheit eine interessante Fauna gebildet: in
den Gewässern rund um die Inseln finden sich fünf Mal so viele verschiedene
Korallenarten wie in Florida und drei Mal so viele wie in der ganzen Karibik.
Palmyra, seit einigen Jahren unbewohnt, dient auch dem größten lebenden
Landkrebs, dem Palmendieb, sowie der Grünen Seeschildkröte als Habitat.
Darüberhinaus brütet auf der Insel die zweitgrößte Kolonie von
Rotfuß-Tölpeln nach den Galapagos Inseln. Die Insel sollte als
Atommüll-Deponie verwendet werden. (pte)