Kosovo
Belgrad fordert härteres Vorgehen der NATO
Innenminister kritisiert KFOR nach Eskalation der Gewalt in Südserbien
Belgrad - Jugoslawien hat die NATO am Montagabend nach einer Serie von Anschlägen in Serbien zu entschiedenerem
Vorgehen gegen albanische Extremisten aufgefordert. Innenminister Zoran Zivkovic warf der NATO-Friedenstruppe KFOR in der
südserbischen Provinz Kosovo vor, nicht entschlossen genug gegen bewaffnete Albaner einzuschreiten. Die KFOR schrecke vor der direkten
Konfrontation mit den Extremisten zurück.
Am Freitag waren im Kosovo bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Bus mit serbischen Zivilisten mindestens zehn Menschen getötet und
zahlreiche weitere verletzt worden. Die Urheber des Anschlags sind unbekannt, der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat aber
albanische Extremisten für die Tat verantwortlich gemacht.
Eine UNO-Sprecherin hatte am Montag gesagt, unter den Toten sei auch ein zweijähriges Kind. Möglicherweise steige die Zahl der Opfer noch
weiter an. Bei dem Anschlag am Freitag war eine Bombe unter einem Bus mit 56 Fahrgästen detoniert. Insgesamt waren bei Anschlägen und
Überfällen im Süden der jugoslawischen Teilrepublik Serbien in den vergangenen Tagen mindestens 14 Serben getötet worden. In Südserbien
wollen albanische Untergrundkämpfer den Anschluss des mehrheitlich von Albanern bewohnten Presevo-Tals an die Provinz Kosovo erzwingen.
Auch im Kosovo leben überwiegend Albaner. (APA/Reuters)