München - Die Deutsche Bahn AG (DB), Berlin, rechnet für 2001 mit einem Fehlbetrag von deutlich mehr als einer Mrd. DM (mehr als 500 Mill. Euro/7 Mrd. S). Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ, Dienstagausgabe) unter Bezugnahme auf den überarbeiteten mittelfristigen Finanzplan für die Jahre 2001 bis 2005 schreibt, werden die Defizite für 2002 und 2003 deutlich geringer ausfallen als im laufenden Jahr. Ab 2004 wolle das deutsche Unternehmen wieder Gewinne schreiben. Der überarbeitete Finanzplan sehe besser aus, als im Herbst vergangenen Jahres erwartet. Damals hatte DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn die Befürchtung geäußert, das Ergebnis bis 2005 könne um 20 Mrd. DM unter der ursprünglichen Mittelfristplanung bleiben. Sanierungsprogramm Die jetzigen Zahlen sähen eine Abweichung von 13,5 Mrd. DM nach unten vor, heißt es in dem Bericht weiter. Der modifizierte Finanzplan werde gegenwärtig Bundesregierung und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Bahnvorstand wolle die Finanzkrise des Unternehmens mit einem aus 25 Einzelmaßnahmen bestehenden Sanierungsprogramm bewältigen, schreibt die SZ. Dabei seien keine Abstriche im investiven Bereich geplant. Für neue Fahrzeuge seien knapp 20 Mrd. DM geplant, für das Streckennetz gut 50 Mrd. DM und für die Bahnhöhe rund fünf Mrd. DM. Unter anderem sollen dadurch die Wartungskosten der Deutschen Bahn sinken. Das Sanierungsprogramm sehe ferner vor, dass die Bahn die von der Unternehmensberatung McKinsey ermittelten Risiken von zehn Mrd. DM selbst in den Griff bekomme. Wie die SZ weiter berichtet, will auch der Bund die Bahn entlassen. So sei inzwischen nicht nur vorgesehen, dass die Bundesgelder zur Sanierung des Schienennetzes als Zuschuss gewährt würden, sondern auch, dass die Bahn sie vor Beginn der jeweiligen Maßnahme abrufen und als Zwischenfinanzierung bei Großprojekten einsetzen könne. Daraus ergebe sich für die Bahn ein Zinsvorteil von 100 Mill. DM. Außerdem wolle der Bund 300 Mill. DM von den etwa sechs Mrd. DM Mehrkosten bei den neuen ICE-Strecken übernehmen. (APA/vwd)