Wien - Die Arbeiterkammer und die Junge Generation (JG) der SPÖ haben am Dienstag die Beibehaltung der Wohnungsgemeinnützigkeit gefordert. Während AK-Präsident Herbert Tumpel forderte, die Genossenschaften im Eigentum des Bundes sollten sich dafür entscheiden, weiter gemeinnützig zu bleiben, demonstrierte die JG mit einer Aktion in Wien gegen die "Zerschlagung des sozialen Wohnungsbestandes". Nach einer Novelle des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG) im vergangenen Jahr müssen sich die gemeinnützigen Wohngesellschaften im Alleineigentum des Bundes, der Länder und Gemeinden bis 31. März entscheiden, ob sie gemeinnützig bleiben wollen oder nicht. Da das WGG mit der Perspektive geändert worden ist, aus dem Verkauf von Bundeswohnungen Geld für den Schuldenabbau des Bundes zu lukrieren, scheint es freilich unwahrscheinlich, dass sich die von der Republik besetzten Aufsichtsräte für die Weiterführung der Gemeinnützigkeit entscheiden. Die Länder Vorarlberg, Kärnten und Salzburg haben sich dagegen für eine Beibehaltung der Gemeinnützigkeit in ihren Gesellschaften entschieden, Signale in dieser Richtung gibt es auch in Tirol. Die AK fordert nun Finanzminister Karl-Heinz Grasser auf, von sich aus auf die Aufgabe der Gemeinnützigkeit in den betroffenen Gesellschaften zu verzichten oder zumindest vorher die Mieter zu befragen. Außerdem sollten die Gebietskörperschaften den Mietern ein Weitergaberecht an ihre Kinder zusichern. (APA)