London - Die Preise für Rohöl haben am Dienstag kaum auf die Überlegungen innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), die Förderung möglicherweise weiter zu drosseln, reagiert. Händler an der Londoner International Petroleum Exchange (IPE) nannten am Vormittag für ein Barrel (159 Liter) der führenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 27,20 Dollar und damit elf US-Cents weniger als am Vorabend. Der Markt habe die Erwartung einer erneuten Einschränkung der OPEC-Ölexporte absorbiert, sagten Händler, wenn auch noch nicht sicher sei, wie die Ölminister des Kartells bei ihrer Konferenz am 16. März entscheiden werden. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag in Tokio, es sei noch zu früh, um vorauszusagen, ob die OPEC-Ölminister eine Drosselung von Förderung und Export beschließen werden oder nicht. "Ich kann das jetzt noch nicht voraussagen. Wenn die Preise stabil sind, müssen wir im März nicht handeln. Das hängt von der Marktsituation ab," sagte er. Reduzierung um eine Million Barrel pro Tag Dagegen hatte OPEC-Generalsekretär Ali Rodriguez am Vorabend gesagt, angesichts des erwarteten Rückgangs der weltweiten Öl-Nachfrage seien die Mitgliedsstaaten des Ölkartells nahezu überzeugt, die Ölfördermenge im zweiten Quartal 2001 zu drosseln. "Im schlimmsten Fall würden wir eine Reduzierung um eine Million Barrel pro Tag beschließen", sagte Rodriguez. Zur Stabilisierung der Preise hatte die OPEC bereits mit Wirkung vom 1. Februar dieses Jahres ihre Ölexporte um 1,5 Millionen Barrel täglich reduziert. (APA/Reuters)