Straßburg - Der slowakische Außenminister Eduard Kukan hat am Dienstag in Straßburg die Europäische Charta zum Schutz der Regional- und Minderheitensprachen unterzeichnet. Dies gab die Pressestelle des Europarats bekannt. Die slowakische Regierung verpflichtet sich damit, den Sprachen der nationalen Minderheiten einen angemessenen Platz im öffentlichen Leben einzuräumen - vor allem in den Schulen, Medien und der Verwaltung. In der slowakischen Republik gehören rund 15 Prozent der 5,2 Millionen Einwohner einer Minderheit an. Die größte Gruppe sind ungarischstämmige Einwohner, die fast elf Prozent der Bevölkerung stellen. Außerdem gibt es Sinti und Roma (1,4 Prozent), Tschechen (ein Prozent) und kleinere Gruppen wie Russen, Ukrainer, Polen und etwa 5.400 Deutsche (0,1 Prozent). Die Regionalsprachencharta ist in elf der 43 Europaratsländer bereits in Kraft, darunter in Deutschland und in der Schweiz. 13 andere Staaten, unter ihnen Österreich, haben den Text unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert. (APA)