Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Prammer
Wien - Der SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda hat eine Friedenskonferenz Jugoslawiens mit den Nachbarländern unter Schirmherrschaft der EU angeregt. Die EU könne eine derartige Konferenz initiieren, weil die Balkanstaaten ihr vertrauten und von ihr auch Hilfe erwarteten, betonte Swoboda am Dienstag laut SPÖ-Pressedienst. "Die EU muss klarmachen, dass sie keine Grenzveränderungen akzeptiert und dass die Konferenz hilft, die Grenzen zu garantieren", so Swoboda. Es sei notwendig, das alle am Balkan mit der Ordnung einverstanden seien. Swoboda berichtete über eine Reise von EU-Parlamentariern nach Jugoslawien und sagte, in Serbien herrsche zurzeit ein postrevolutionäre Stimmung "mit all dem dazugehörigen Katzenjammer". Menschen seien enttäuscht, die zwar Änderungen mitbewirkt hätten, jetzt aber nur geringen Einfluss hätten. Das betreffe zum Beispiel kleine Medien, die zurückgedrängt würden. "Viele Wendehälse" bei den Medien dienten sich den neuen Machthabern an, andere fürchteten, unter die Räder zu kommen. Die Entwicklung in Südserbien bezeichnete der Swoboda als "äußerst gefährlich". Bei einem immer noch nationalistischen Staat gebe es starke Reflexe, militärisch zu reagieren, was nur mit Mühe verhindert werde. Die neue serbische Regierung habe vor, die Diskriminierung zu korrigieren und den Albanern mehr Möglichkeiten einzuräumen. "Das ist radikalen Albanern natürlich ein Dorn im Auge", sagte Swoboda zu den jüngsten Anschlägen albanischer Extremisten. (APA)