Wien
z. Hd. Roman Freihsl
Betrifft: FPÖ-Empörung über nackte Kunst
Nacktheit als obszön zu empfinden war schon immer ein Problem persönlicher Verklemmung. Die körperliche
Darstellung des Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch die Kunstgeschichte. Als Geburtshelferin der
schaumgeborenen Venus hätte sich die schäumende Frau Unterreiner schwer getan. Und wahrscheinlich auch mit
der Lektüre der "Bilder einer Göttin" im gestrigen STANDARD. Sogar unsere eigene Venus von Willendorf müsste
man vermutlich mit einem Lendenschurz versehen, damit sie sich keine Blöße gibt - im Gegensatz zu Frau
Unterreiner, die jede Chance dazu wahrnimmt. Peter Marboe, Kulturstadtrat
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22. Februar 2001)