San Francisco - Der weltgrößte Chiphersteller Intel, San Jose (Kalifornien), plant nach eigenen Angaben in diesem Jahr Kosteneinsparungen von mehreren 100 Mill. Dollar. Dazu würden die im April fälligen, jährlich aufgestockten Performance-Zahlungen an das höhere Management bis Oktober verzögert, sagte Intel-Sprecher Chuck Molloy am Dienstagabend (Ortszeit) in San Francisco. Nach der Ankündigung, mit Kosteneinsparungen auf die nachlassende Chipnachfrage zu reagieren, verloren die Intel-Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq am Dienstag 8,6 Prozent auf 31,43 Dollar. Auch andere Technologie-Blue-Chips gaben deutlich nach: IBM um drei Prozent, Microsoft um 2,5 Prozent, Cisco um über 7 Prozent und Dell um 6,3 Prozent. Auch Hewlett Packard fielen nach negativen Berichten vom Vorwochenschluss erneut deutlich (minus 7,9 Prozent). Düstere Ausblicke fürs 1. Semester 2001 hatten zuletzt Dell und HP vorgelegt. Neuberwertung des Geschäftsumfeldes Im Oktober werde Intel das Geschäftsumfeld neu bewerten und dann entscheiden, ob die Auszahlung der Gelder erfolge oder weiter verschoben werde, hieß es Dienstagabend in der Intel-Erklärung außerdem. Normal-Beschäftigte des Konzerns würden im April nur die Hälfte ihre Performance-Zahlungen erhalten. Zudem werde Intel die Ausgaben für Überstunden und Reisen sowie Beratung drosseln. Das vorgesehene Investitionsbudget von 7,5 Mrd. Dollar (8,27 Mrd. Euro/113,8 Mrd. S) sowie die geplanten F&E-Ausgaben für 2001 seien aber von den Maßnahmen nicht betroffen, sagte der Sprecher. "Es gibt keine Änderung beim Ausblick, bei den Investitionsausgaben und bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung." Intel hatte Mitte Jänner mit seinen Geschäftszahlen fürs 4. Quartal die Gewinnprognosen der Brancheexperten zwar leicht übertroffen, warnte dabei aber aber vor einem Umsatzrückgang im 1. Quartal 2001. Aufgrund saisonaler Faktoren und den Folgen einer sich weltweit abschwächenden Wirtschaft erwartet der Konzern nach eigenen Angaben einen 15-prozentigen Rückgang der Umsätze gegenüber dem Vorquartal. (APA/Reuters/vwd)