Wien - Die Wiener Freiheitlichen haben heute, Mittwoch, ihre Bezirkswahlliste präsentiert, die Landesliste wird erst in ein oder zwei Wochen fertig gestellt sein. Auf der Bezirksliste scheinen sowohl FP-Obmann Hilmar Kabas als auch FP-Landesparteisekretär Michael Kreißl als Spitzenkandidaten auf, denen eine Verwicklung in die sogenannte Spitzelaffäre vorgeworfen wird. FP-Spitzenkandidatin Helene Partik-Pable ritt in der Pressekonferenze scharfe Attacken gegen die Wahlkampfführung des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (S). "Wir führen eine faire Auseinandersetzung im Unterschied zu den Sozialdemokraten", sagte Partik-Pable. Die SPÖ "diffamiere und verleumde sie selbst", vor allem der SP-Vorwurf, dass sie "seit 20 Jahren den Richterschreibtisch nicht mehr gesehen" habe, sei völlig haltlos. Kabas erwartet hervorragendes Wahlergebnis Wiens FP-Obmann Hilmar Kabas hat sich festgelegt: "Wir sind nicht angetreten, eine Wahl zu verlieren. Wir erwarten ein hervorragendes Wahlergebnis. Das letztes Ergebnis von 27,9 Prozent ist eine Richtschnur. Die Chancen sind voll intakt, dass wir uns an dieses Ergebnis annähern können", sagte Kabas heute, Mittwoch, auf einer Pressekonferenz. Die Voraussetzungen seien aber anders als bei der vergangenen Wahl, da die FPÖ in der Bundesregierung sei. Die Wiener FP setzt bei ihrer Bezirksliste auf "erfahrene und bewährte" Politiker: Bis auf zwei werden alle Gemeinderäte und Stadträte wieder an wählbarer -Stelle gereiht. Bei den beiden FP-Gemeinderäten, die nicht mehr antreten, handelt es sich um Gerhard Wolfram und Hubert Rogelböck. Ausländerthema dominant Kabas erklärte, dass die FP-Politik bei den Straßenaktionen und anderen Wahlkampfaktivitäten "auf große Zustimmung" stoße. Jedoch: "Es wird versucht, über Umfragen - da wird natürlich auch Politik gemacht - uns herunterzudrücken." Die Themen, die von den Bürgern angesprochen würden, seien natürlich das Ausländerthema, das Verkehrsproblem und das Drogenproblem dominant. Zu Bürgermeister Michael Häupl (S) meinte Kabas, dieser starte mit seiner Rücktrittsdrohung für den Fall, dass er Stimmen verliere, "einen verzweifelten Versuch". "Häupl hat auch schon vor der letzten Wahl gesagt, wenn er verliert, tritt er zurück. Er hat das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für die Sozialisten eingefahren und ist dann doch geblieben", betonte Kabas. Partik-Pablé überlegt Klage FP-Spitzenkandidatin Helene Partik-Pable meinte, die FP führe "eine faire Auseinandersetzung" im Gegensatz zur SP. "Häupl macht offenbar seine Drohung wahr, den Wahlkampf zur Mutter aller Schlachten zu machen", sagte Partik-Pable. Sie selbst werde von Häupl und der SPÖ "diffamiert, verleumdet und angepatzt". Zum SP-Vorwurf, sie habe in den vergangenen 20 Jahren ihren Richterschreibtisch nicht mehr gesehen, meinte Partik-Pable, sie überlege derzeit eine Klage. "Denn diese Aussage ist ganz leicht und mit klaren Fakten zu widerlegen." Neben Aktivitäten aus jüngerer Zeit erinnerte sie daran, dass selbst der AKH-Prozess in die Zeitspanne der letzten 20 Jahre falle.(APA)