Nahost-Konflikt
Baraks politischer Zick-Zack-Kurs
Jerusalem - Der amtierende israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat Dienstag Abend zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen seinen Rückzug aus allen politischen Ämtern angekündigt. Seit seiner schweren Niederlage bei der Ministerpräsidentenwahl am 6. Februar hat der 59-Jährige mehrmals eine politische Kehrtwende vollzogen, die seinen Ruf als "Zick-Zack-Politiker" verstärken. 6. Februar
: 20.00 Uhr: Barak erklärt seinen Rücktritt
21.00 Uhr: Hochrechnungen sagen Barak eine schwere Niederlage gegen den Kandidaten der Rechten, Ariel Sharon, voraus
22.00 Uhr: Barak lässt mitteilen, dass er nicht an Rücktritt denkt und mit seiner Arbeitspartei in die Opposition gehen will.
23.00 Uhr: Vor hunderten Wahlhelfern erklärt Barak, er werde sich aus der Politik auf unbestimmte zurückziehen. Die Arbeitspartei werde in die Opposition gehen.
9. Februar
: Barak und Sharon nehmen Kontakt auf
11. Februar
: Barak beginnt Verhandlungen mit Sharon und setzt sich gegen innerparteilichen Widerstand an die Spitze der Verhandlungsdelegation.
15. Februar
: Barak stimmt großer Koalition zu und will selbst das Amt des Verteidigungsministers übernehmen. Dies löst in der Führung seiner Partei heftige Kritik aus.
19. Februar
: Offener Widerstand in der Führung der Arbeiterpartei gegen Baraks Ernennung zum Verteidigungsminister
20. Februar
: Barak gibt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen seinen Rückzug aus der Politik bekannt. (APA/dpa)