Wien - Eine leichte Erholung des im Jänner drastisch zurück gegangenen Rindfleischmarkts konstatiert die österreichische Rinderbörse, über die ein Viertel des inländischen Handels mit Schlachtvieh läuft. Mittlerweile sei die Nachfrage nach Frischfleisch auf "70 bis 80 Prozent des normalen Niveaus zurück gekehrt", schätzt der Geschäftsführer der Rinderbörse, Rudolf Rogl. Im Jänner war der Absatz im Gefolge der BSE-Krise auf 50 bis 60 Prozent der ursprünglichen Nachfrage eingebrochen, teilweise konnten wegen mangelnden Umsatzes keine Preise gebildet werden. "Keinen Rückstau" Im Großen und Ganzen gebe es "keinen Rückstau" mehr, sagte Rogl. Lediglich bei einzelnen Kategorien, wie etwa bei Kalbinnen, sei die Situation weiterhin sehr schwierig. Die Preise hätten vergangene Woche "etwas angezogen" und lägen derzeit "stabil" bei durchschnittlich 31 S (Stiere) bzw. 21 S (Kühe) pro Kilo Schlachtgewicht. Dass der Markt wieder "flott gemacht worden ist" (Rogl) sei auch auf eine Interventionsmenge von 1.000 Tonnen zurückzuführen, die Österreich von der EU zugeschlagen worden sei, auch deshalb gebe es wieder Nachfrage von den Schlachthöfen, hieß es aus der Rinderbörse. Rind in der Wurst (Mittlerweile auf BSE gestestetes) Rindfleisch wird zunehmend auch wieder für die Wurstproduktion verwendet, bestätigte Hannes Mraz vom Bundesgremium des Lebensmittelhandels. Seine Schätzungen über die Umsatzsituation bei Frischfleisch vom Rind decken sich mit jenen Rogls: Während es im Jänner ein Minus von teilweise über 50 Prozent gegeben habe, liege die derzeitige Nachfrage "20 bis 25 Prozent" unter jener vor dem Ausbruch der BSE-Krise. Kein dramatischer Einbruch Auch die Agrarmarkt Austria (AMA) beobachtet über ihre Rinderdatenbank die Zahl der Schlachtungen. In einem Vergleich der Schlachtungszahlen von Jänner 2001 zu Jänner 2000 sei "kein großer Rückgang bzw. kein dramatischer Einbruch festzustellen", bestätigte AMA-Sprecher Oskar Wawschinek den Aufwärtstrend auf dem Rindfleischmarkt. (APA)