Wien - Die börsenotierte Verbundgesellschaft, Wien, konnte im Vorjahr im liberalisierten Strommarkt ihren Stromverkauf kräftig steigern und trotz stark gesunkener Preise ein kleines Umsatzplus von einem Prozent auf 1,300 Mrd. Euro (17,89 Mrd. S) einfahren. Operativ blieb das Ergebnis mit 301 Mill. Euro (4,142 Mrd. S) zwar unter dem Wert von 333 Mill. S von 1999. Bereinigt um Sondereffekte wie den Verkauf des tele.ring-Anteils, die das Ergebnis 1999 erhöht haben, lag der Verbund-Konzern 2000 operativ sogar 2,1 Prozent besser. Die Aktionäre (private und Republik Österreich) sollen eine unveränderte Dividende von 1,2 Euro je Aktie erhalten, teilte der Verbund Mittwoch am Nachmittag in der Bilanzpressekonferenz in Wien mit. Das kleine Umsatzplus am offenen Strommarkt - der Verbund verkaufte 2000 fast 80 Prozent seiner Stromproduktion am freien Markt - hat die Analysten der heimischen Banken überrascht. Sie hatten mit rund 4,5 Prozent Umsatzrückgang gerechnet. Das operative Ergebnis haben die Analysten allerdings mit 301 Mill. Euro exakt getroffen. Mitarbeiterabbau Bei den Aufwendungen trat die Verbundgesellschaft auch im Vorjahr auf die Kostenbremse. Der Personalstand wurde weiter um 360 Mitarbeiter oder 6,5 Prozent auf 3.387 Beschäftigte (inklusive 178 Lehrlinge) reduziert. Der Personalaufwand sank demzufolge um 10 Prozent trotz kollektivvertraglicher Gehaltserhöhungen von 1,1 Prozent, da 1999 eine Pensionsabfindungsaktion etwas mehr als eine Milliarde Schilling Entlastung gebracht hatte. Die Verbundgesellschaft wird auch in den nächsten zwei Jahren ihre Sparprogramme weiter führen. Die Zahl der Mitarbeiter soll um weitere 700 Personen reduziert werden, kündigte Vorstandssprecher Hans Haider bei der Bilanzpressekonferenz an. Damit wäre dann der Plan der Halbierung des Personalstands seit 1993 erreicht. Damals arbeiteten im Verbund noch rund 5.300 Mitarbeiter. Bei der Ergebnisentwicklung geben sich Haider und Finanzvorstand Michael Pistauer vorsichtig optimistisch. "Es ist vorstellbar, dass 2000 schon die Talsohle durchschritten wurde und beim Ergebnis 2001 schon Zuwächse zustande kommen", sagte Pfisterer in der Bilanz-PK. Ab 2002 allerdings sollten die operativen Erträge und Cash-flows auf jeden fall steigen. Das Vorjahr sei beim Stromverkauf vor allem durch sinkende Absätze an die österreichische Landesgesellschaften geprägt gewesen. Das Minus im Inland konnte durch kräftige Absatzsteigerungen im Ausland kompensiert werden. Erfreulich sei auch, dass der durchschnittliche Strompreis, der im Ausland erzielt werden konnte, sich gegenüber 1999 leicht verbessert habe, sagte Pfisterer. Im Durchschnitt aller Stromverkäufe habe der Verbund im Jahr 2000 32,7 Groschen (0,0238 Euro) je Kilowattstunde erlöst. Der Gewinn je Verbund-Aktie beträgt für 2000 unverändert 2,7 Euro, der Cash-Flow sank dagegen geringfügig auf 7,8 (8,9) Euro je Aktie. (APA)