Mit einer international erfolgreichen "Future Soap" will der ARD/ZDF-Kinderkanal die Gruppe der Zehn- bis 13-Jährigen ansprechen: Vom 23. April an zeigt der KI.KA werktäglich (jeweils 16.55 Uhr) die neuseeländische Kultserie "The Tribe", die bereits in rund zwanzig Ländern läuft. In der Reihe geht es um Heranwachsende, die in einer Welt ohne Erwachsene leben und sich auf neue Gesetze und Werte einigen müssen. Überleben ohne Eltern Die Soap sei mit ihrer neuen Ästhetik "punktgenau" auf die Altersgruppe der heranwachsenden Jugendlichen zugeschnitten, sagte der Programmgeschäftsführer des Kinderkanals, Frank Beckmann, am Mittwoch in Hamburg bei der Vorstellung des Projekts. Die Serie spiegle die Welt der Teenager mit all ihren Problemen wider, von Themen wie Gewalt über Mutterschaft bis hin zur Magersucht. In "The Tribe" (übersetzt: Der Stamm) sind die Erwachsenen alle Opfer eines Virus geworden. Nach der Katastrophe müssen Kinder und Jugendliche, die ihr Lager in einem geplünderten Einkaufszentrum aufschlagen, das Überleben organisieren. Die von der britisch-neuseeländischen TV-Firma Cloud 9 produzierte Soap hatte 1999 Premiere bei Channel 5 in Großbritannien. Inzwischen sind 156 Folgen gedreht, die Serie ist in zahlreiche Länder wie die USA, Kanada oder Dänemark verkauft worden. Der KI.KA hat die Rechte für die erste Staffel von 52 Folgen zu einem nicht genannten Preis gekauft. Zum Start der Soap soll innerhalb des Senders mit Trailers sowie außerhalb zum Beispiel in Jugendzeitschriften massiv geworben werden. Die Serie soll mit "qualitätsvollem Merchandising" - eine CD mit der Filmmusik kommt im Mai in Deutschland auf den Markt - begleitet werden. Der Hamburger Medienpädagoge Stefan Aufenanger sagte, dass die Serie ohne "pädagogischen Zeigefinger und Schwarz-Weiß-Denken" die Auseinandersetzung mit Problemen wie Gewalt oder dem Tod ermögliche. Die vom Fernsehen vernachlässigten Heranwachsenden im Alter von zehn bis 13 Jahren seien eine besonders schwierige Gruppe, da sie im Ablösungsprozess von der Familie eine neue Identität suchten. (APA)