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Cannes - Das Verschicken von SMS (Short Message Service) via Handy hat im Vorjahr einen regelrechten Boom ausgelöst. Im Dezember 2000 wurden weltweit 14 Mrd. SMS verschickt. Im Dezember 2001 sollen diese Zahl auf 100 Mrd. SMS steigen, schätzt der Leiter des Nokia-Bereichs Mobile Internet Applications, Timo Poikolainen. Die Netzausrüster haben nun auf die immense Nachfrage nach Kurznachrichten reagiert und die SMS-Nachfolge MMS (Multimedia Messaging Service) entwickelt. MMS soll in wenigen Monaten auch in Österreich auf den Markt kommen und das schnelle Versenden von Textnachrichten gekoppelt mit Bildern, Musik- und Video-Files ermöglichen. "MMS darf nicht zu teuer werden, ansonsten wird es von den Kunden nicht aufgenommen werden", meinte der Exekutive Vice President, Anssi Vanjoki, vor Journalisten bei dem 3GSM World Congress in Cannes. Außerdem müsse MMS wie SMS einfach zu bedienen und unabhängig von den Netzbetreibern sein. 200 Millionen internetfähige Mobiltelefone Im Vorjahr gab es 60 Millionen internetfähige Mobiltelefone, davon waren 40 Millionen WAP-tauglich, 15 Millionen unterstützten den in Japan gebräuchlichen mobilen Internet-Standard i-mode, berichtete Vanjoki. Bis Jahresende werde es 200 Millionen internetfähige Mobiltelefone geben, 180 Millionen davon werden WAP-tauglich sein, so Vanjoki. "WAP-Inhalte boomen", betonte Vanjoki. Die Schlüssel-Anwendungen für das Mobile Internet werden das Versenden von Kurznachrichten, der mobile E-Commerce, ortsabhängige Services (sogenannte Location Based Services wie etwa der Hinweis auf ein dem Userstandort nahes Restaurant) und Unterhaltungsapplikationen sein, ist Vanjoki überzeugt. "MMS ist schneller und einfacher zu bedienen als E-Mails, daher wird es sich durchsetzen", glaubt Pokolainen. Bis zum Sommer würden alle namhaften Netzbetreiber in Europa die MMS-Technologie integrieren, bis Jahresende würden MMS-fähige Geräte verfügbar sein. Es werde jedoch noch einige Jahre dauern, bis MMS den bisherigen Kurznachrichtenstandard SMS ersetzt. (APA)