Moskau - Drei pro-russische tschetschenische Polizisten und ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums sind in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny von Unbekannten ermordet worden. Sie wurden nach Mitteilung der russischen Polizei vom Mittwoch mit tödlichen Schussverletzungen im Leninski-Stadtteil aufgefunden, meldete die Agentur Interfax. Tschetschenische Rebellen beschossen von Dienstag bis Mittwoch insgesamt 17 Mal Stellungen der russischen Streitkräfte in der abtrünnigen Kaukasus-Republik. Russische Pioniere entschärften nach offiziellen Armeeangaben 30 Minen und Sprengsätze, die die Rebellen gelegt hatten. Bei der Explosion einer Bombe mitten in Gudermes, der zweitgrößten Stadt Tschetscheniens, wurden am Montagabend drei Zivilisten verletzt. Ein Armeelastwagen, dem der Anschlag gegolten hatte, wurde nicht beschädigt. Vor dem Jahrestag der Deportation der Tschetschenen am kommenden Freitag rief der Befehlshaber des russischen Kaukasus-Kommandos, Generalleutnant Waleri Baranow, die Bevölkerung Tschetscheniens auf, "sich um die legitime Staatsmacht zu sammeln". Der sowjetische Diktator Josef Stalin hatte die Tschetschenen am 23. Februar 1944 wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nach Zentralasien verschleppen lassen. Liberale Journalistin festgenommen Russische Soldaten haben in Tschetschenien die Korrespondentin einer liberalen russischen Wochenzeitung festgenommen. Wie ein Militärsprecher am Mittwoch dem privaten Fernsehsender NTW in Moskau mitteilte, wurde Anna Politkowskaja in der Region Wedeno im Süden der Kaukasus-Republik bereits am Dienstag festgenommen, weil sie angeblich die Akkreditierungsregeln verletzt hatte. Politkowskaja, die als Tschetschenien-Spezialistin gilt, arbeitete für die Wochenzeitung "Nowaja Gaseta". Unter Berufung auf einen Kollegen der Reporterin meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS, Politkowskaja sei aus Protest gegen ihre Festnahme in Hungerstreik getreten. (APA/dpa)