Bild nicht mehr verfügbar.

Der türkische Premierminister Bulent Ecevit (r.) mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Mesut Yilmaz (li.)

Foto: Reuters
Ankara - Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit will nach eigenen Angaben trotz ernster politischer Differenzen weiter mit Präsident Ahmet Necdet Sezer zusammenarbeiten. Ecevit sagte am Mittwoch, sein offenes Zerwürfnis mit Sezer dürfe die Staatsgeschäfte nicht gefährden. Der stellvertretende Ministerpräsident Mesut Yilmaz schloss nach Angaben eines Sprechers vor Mitgliedern der Regierungskoalition vorgezogene Wahlen aus. Der Streit zwischen Ecevit und Sezer, der am Montag zum Zeitpunkt eines hochrangigen Besuchs von Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF) entbrannte, droht das Land, in eine ernste Finanzkrise zu stürzen. Die Aktienmärkte brachen zeitweilig ein und die Banken flüchteten aus der inflationären türkischen Lira. Ecevit sagte vor Mitgliedern seiner Partei, sein Streit mit Sezer stehe nicht in Verbindung mit dem türkischen Finanzreformprogramm, das vom IWF unterstützt wird. Gegenstand der Kontroverse zwischen Regierungschef und Präsident war Regierungskreisen zufolge die Effektivität der Regierung bei der Bekämpfung der Korruption. Ecevit war am Montag mit den Worten aus einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates gestürmt, er sei von Sezer schwer beleidigt worden. Nach einer Krisensitzung forderte das Kabinett eine öffentliche Entschuldigung des Präsidenten. Sezer, hieß es in der Erklärung des Kabinetts, habe im Verlauf der Auseinandersetzung mit einem Buch - der türkischen Verfassung - geworfen. (APA/Reuters)