Auburn Hills/Stuttgart - DaimlerChrysler hat optische Sensor-Netzwerke entwickelt, die zur Online-Bemessung der Belastbarkeit von Automobil- und Flugzeugteilen eingesetzt werden sollen. Die faseroptischen Sensoren befinden sich im Kern haardünner Glasfasern. Anhand dieser Wellenleiter sollen an kritischen und unzugänglichen Stellen Deformationen festgestellt werden können. Diese Technologie senke die Inspektionskosten, so Patricia Schmiechen, Pressesprecherin von DaimlerChrysler. Wenn ultraviolettes Laserlicht in den Kern des Sensors einstrahlt, entsteht ein so genanntes Bragg-Gitter, wodurch die Bragg-Reflexion stattfindet. Im Gitter wird nur bei bestimmten Wellenlängen ein kleiner Teil des sich ausbreitenden Lichts reflektiert. Welche Wellenlängen das genau sind, ist abhängig von der Glasfaser, sprich von der Verformung des Bauteils an dieser Stelle. Diese Änderungen werden mit spektroskopischen Methoden ausgemessen werden. Wie Schmiechen erklärte, mache der Einsatz der Bragg-Gitter-Sensoren einen großen Verkabelungsaufwand überflüssig. Da in einer Glasfaser mehrere Kanäle übertragen werden können, reiche zur Ansteuerung mehrerer einzelner Sensoren eine Leitung aus. Im Vergleich dazu mussten bei den bisher eingesetzten Dehnungsmessstreifen (DMS) vier Kabel eingesetzt werden. Durch den verringerten Verkabelungsaufwand reduzieren sich die Kosten. Weitere Vorteile der Bragg-Gitter-Sensoren sind ihre Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern, ihre Funktionstüchtigkeit bei hohen Temperaturen sowie in Hochspannungs- und Kernstrahlungsbereichen. Für die Erprobung des Airbus A 340/600 wird die Sensortechnik bereits eingesetzt. Künftig sollen die Bragg-Gitter-Sensoren auch im Automobilbereich eingesetzt werden. Die ersten Kunden für die Sensoren soll es zu Beginn des nächsten Jahres geben.(pte)