Warschau - Ein Computerspiel sorgt in Polen für Aufregung in Kirchenkreisen. Denn in "Operation Glemp" schießt der Spieler im Kampf gegen die "schwarze Mafia" auf Priester. Hauptziel ist der Primas der katholischen Kirche Polens, Kardinal Jozef Glemp. Autor des Spieles soll ein Informatiker aus der zentralpolnischen Stadt Kielce sein, berichtete die Zeitung "Gazeta Wyborcza" am Mittwoch. Er habe "Operation Glemp" auf seine Internet-Homepage geladen und über einen US-Server allgemein zugänglich gemacht, hieß es weiter. Der Sprecher des polnischen Episkopats, Pater Adam Schulz, reagierte mit der Forderung nach ethischen Kriterien für Inhalte des Internets. Das Spiel verletze die religiösen Gefühle gläubiger Katholiken, sagte er der polnischen Nachrichtenagentur PAP. In Polen sei das Spiel besonders makaber, weil es Erinnerungen an den während des Kriegsrechts von Geheimpolizisten ermordeten Priester Jerzy Popieluszko wecke. Die Staatsanwaltschaft in Kielce überprüft derzeit, ob der Autor des Spiels gegen polnische Gesetze verstoßen hat, berichtete die "Gazeta Wyborcza". Nach dem polnischen Strafgesetz ist die Verletzung religiöser Gefühle und die Verunglimpfung von "konkreten Personen in Massenmedien" verboten. (APA/dpa)