Brüssel - Österreich stimmte am Mittwoch in Brüssel dem Kapitel Energie der EU-Erweiterungsverhandlungen mit Tschechien zu, in dem ein Informationsaustausch im weiteren Lizenzierungsprozess des umstrittenen AKW Temelin gefordert wird. Im Gegensatz zum Energiekapitel Sloweniens wurde das Kapitel im Beitrittsprozess Tschechiens jedoch - wie es in der Diplomatensprache heißt - "vorläufig nicht beiseite gelegt". Die Union registriert Fortschritte Tschechiens, verlangt jedoch vor allem im Hinblick auf Temelin eine Reihe von konkreten Schritten, teilt die österreichische Vertretung in Brüssel in einer Aussendung mit. Insbesondere bekräftigt die EU in der gemeinsamen Position die Bedeutung eines "hohen Niveaus nuklearer Sicherheit" und des Schutzes der Umwelt. Die EU, die die Frage der nuklearen Sicherheit in der tschechischen Republik weiter verfolgen werde, erinnere an die Verantwortung für eine sichere Planung, Konstruktion und für einen sicheren Betrieb nuklearer Einrichtungen, so die gemeinsame Position der EU-Staaten. (APA) Österreich gab in der Sitzung der EU-Botschafter in Brüssel eine von Deutschland unterstützte schriftliche Erklärung ab, in der die Bedeutung der Resultate einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung für Temelin für die weiteren Verhandlungen zum Energiekapitel hervorgehoben werden. Die Zustimmung Österreichs zum Energiekapitel entspreche der grundsätzlich positiven Haltung Österreichs gegenüber der Erweiterung der Union, ergänzte die österreichische Vertretung in der Presseerklärung.