Streaming & TV
Elizabeth T. Spira: "Eigentlich mache ich todtraurige Filme"
Neue Alltagsgeschichte: Menschen im Hotel
Am Mittwoch wurde in Wien die 53. Folge der "Alltagsgeschichten" von Elizabeth T. Spira und Kameramann Peter Kasperak vorgestellt. In intimen Bildern zeigt Spira Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen im Hotel wohnen. Vom reichen Geschäftsmann, der nicht mehr zu arbeiten braucht, über Aussteiger bis zu männlichen Scheidungsopfern nähert sich der neue Film Menschen des Alltags, nicht alltäglichen Menschen, in sensiblen Porträts. Sendetermin ist der 2. März.
"Wir begegnen den Menschen dort, wo sie sich befinden, und nicht dort, wo wir sie befindlich wissen wollen", erläutert Spira. "Unser Grundsatz ist es, den Menschen zu vermitteln, dass sie uns ohne Scheu ihre Geschichten erzählen können, so natürlich wie möglich."
Verwundert zeigte sich Spira über die Reaktion des Publikums der Präsentation, das fast alle Einzelschicksale mit Gelächter und Amüsement bedachte. "Ich kann die Gefühle des Publikums nicht beherrschen," sagte Spira gegenüber der APA. "Aber dennoch halte ich das für falsches Lachen. Manches in meinen Filmen ist so komisch und grotesk, dass man schmunzeln muss. Ich glaube aber, dass dann der Schrecken eigentlich umso größer ist. Die Leute glauben, sie kommen in einen Spira-Film und müssen deshalb lachen. Ich glaube aber, dass ich todtraurige Filme mache", hält Spira fest. "Menschen im Hotel" wird am Freitag, 2. März, 21.20 Uhr (ORF 2) gesendet.
Die "Alltagsgeschichten" zählen bereits seit 1985 zu den meist gesehenen Dokumentarreihen des ORF. Die erfolgreichsten Folgen ("Schauplatz Kaisermühlen", "Die Donauinsulaner", "Im Bad") erreichten sowohl bei der Erstausstrahlung als auch teilweise bei den Wiederholungen ein Millionenpublikum. Die ebenfalls sehr erfolgreiche Sendereihe "Liebesg'schichten und Heiratssachen", bei der Spira und Kasperak Menschen auf Partnersuche vorstellen, soll im Sommer 2001 fortgesetzt werden. (APA)