Nach dem Rapidler Michael Hatz, der wegen eines eingeklemmten Ischiasnerves schon am Samstag ausgefallen und durch seinen Klubkollegen Günter Schießwald ersetzt worden war, flatterten ÖFB-Teamchef Otto Baric am Sonntag Mittag noch zwei weitere Absagen für das mittwöchige freundschaftliche Fußball-Länderspiel in Rijeka (Beginn 18 Uhr/live ORF1) ins Haus. Auch Franz Wohlfahrt und Martin Stranzl mussten wegen Blessuren gegen Kroatien w.o. geben und wurden durch Neuling Heinz Weber (FC St. Pauli) bzw. Alfred Hörtnagl (FC Tirol) ersetzt. Wohlfahrt nicht einsatzfähig Der Austria-Keeper war zwar wie das Gros des Kaders ins Wiener Teamcamp im Hotel Holiday Inn eingerückt, aber nach einer Untersuchung durch ÖFB-Arzt Ernst Schopp wurde er wieder heimgeschickt. Der Tormann laboriert an einer Zerrung im linken Schultereckgelenk und hätte nur mit Spritzen fit gemacht werden können, die die Schmerzen aber nur gelindert hätten. St. Pauli-Keeper Weber rückt nach Für Wohlfahrt wurde Weber nachnominiert. Der Schlussmann des deutschen Zweitligisten FC St. Pauli, der von Didi Constantini und Herbert Freuer zuletzt zwi Mal beobachtet worden war, wurde ebenso wie sein Kollege Alexander Manninger (Arsenal London) am Sonntag Abend im Teamcamp erwartet. Zu diesem war Stranzl erst gar nicht angereist. Stranzl weg - Kocijan wieder da Der "Löwe" war am Samstag beim 3:0-Sieg seines TSV 1860 München in Freiburg im Finish mit Verdacht auf Zehenbruch ausgewechselt worden. Der Burgenländer hatte sich erst im Dezember im italienischen Trainingslager seines deutschen Arbeitgebers eine Zehe gebrochen. Tomislav Kocian, der am Samstag im Liga-Auftakt seines Klubs Sturm gegen FC Tirol in Graz wegen einer Grippe gefehlt hatte, meldete sich hingegen am Sonntag gesund. "Maximal ernst spielen" Trotz dieser Änderungen hat sich an der Zuversicht von Baric für Rijeka nichts geändert. "Das ist ein ganz wichtiges Spiel, nicht nur weil es gegen meine Landsleute geht, sondern auch weil wir im Hinblick auf die WM-Qualifikation maximal ernst spielen müssen", ließ der Teamchef schon bei der Begrüßung seiner Schützlinge allen wissen. Als seine wichtigste Aufgabe sieht er es jetzt, in den Spielern, wie er sagte, "Unternehmungslust" zu wecken. "Alle dürfen nicht nur mitspielen, jeder muss etwas beitragen, um zu siegen." Remis nutzt nichts "Ein Remis bringt nichts, wir müssen nun immer auf Sieg spielen", meint der Kroate im Hinblick auf die Treffen mit Bosnien-Herzegowina am 24. März in Sarajewo und mit Israel vier Tage später in Wien. In Rijeka soll gegen den WM-Dritten von 1998 der Ernstfall geprobt werden. Baric glaubt, im Herbst (1:1 gegen Spanien) einen Stammkader gefunden zu haben und dass mit der Rückkehr von Vastic, Neukirchner und Haas das Aufgebot stärker geworden ist. "Der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft wird größer." Der "Geist des Sieges" soll geweckt werden Den "Geist des Sieges" wolle er bis zum Spiel in Vier-Augen-Gesprächen auf jeden Einzelnen übertragen. Mit Zufriedenheit bemerkte er, dass alle deutschen Legionäre zuletzt gespielt haben und auch gut waren, sich ferner die sechs Sturm-Akteure in bester Verfassung gezeigt haben. Baric hatte am Samstag die Partie Sturm - Tirol (1:1) in Graz gesehen und stellte fest: "Alle Kandidaten waren solid, keiner schlecht und zwei, drei sogar sehr gut."(APA) TOR: Alexander Manninger (Arsenal London/5) - Heinz Weber (FC St. Pauli) ABWEHR: Michael Baur (FC Tirol/25/3 Tore), Günter Schießwald (Rapid/1), Martin Hiden (Austria Wien/10/1), Günther Neukirchner (Sturm Graz/11/1), Alfred Hörtnagl (FC Tirol) MITTELFELD: Thomas Flögel (Heart of Midlothian/15/2), Andreas Herzog (Werder Bremen/83/19), Roland Kirchler (FC Tirol/12/1), Dietmar Kühbauer (VfB Wolfsburg/42/5), Gilbert Prilasnig (8), Markus Schopp (28/1), Ivica Vastic (alle Sturm Graz/28/11) ANGRIFF: Harald Cerny (TSV 1860 München/38/3), Mario Haas (16/2), Tomislav Kocijan (beide Sturm Graz/2/1), Christian Mayrleb (Austria Wien/17/5), AUF ABRUF: Heinz Weber (FC St. Pauli/0) - Ernst Dospel (Austria Wien 1), Alfred Hörtnagl (FC Tirol/22/1), Richard Kitzbichler (SV Salzburg/5), Markus Weissenberger (Arminia Bielefeld/6) (APA)