Wien - Die Novartis-Gruppe in Österreich, die zu dem in Basel ansässigen gleichnamigen internationalen Chemiekonzern gehört, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000 ihren Umsatz in den weitergeführten Geschäftsbereichen - nach Ausgliederung des Agribusiness - um 15,5 Prozent auf 13,4 Mrd. S (974 Mrd. Euro) gesteigert und will auch heuer weiter expandieren. Christian Seiwald, Präsident von Novartis Austria, geht erneut von einem zweistelligen Umsatzwachstum für 2001 aus. Die 1999 eingeleitete Konzentration auf den Kernbereich Gesundheit soll fortgeführt werden und auch im laufenden Geschäftsjahr einen Marktanteilsgewinn bringen, sagte Seiwald am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. "Zulassungsverfahren nicht EU-konform "Die Fokussierung auf innovativen Arzneimitteln und Verfahren hat auch 2001 für uns höchste Priorität", erklärte der Österreich-Präsident, der in diesem Zusammenhang seine Kritik an der Praxis der Kassenzulassungen durch den Hauptverband in Österreich bekräftigt. Nach wie vor liege die Wartefrist für die Zulassung von Medikamenten in Österreich bei ein bis zwei Jahren, sagte Seiwald. Eine anhängige Klage beim EuGH in dieser Sache soll nun klären, welche rechtliche Form der Hauptverband eigentlich habe. Vom Urteil erhofft sich der Novartis Austria-Chef die Bestätigung, dass die Zulassungsverfahren in Österreich nicht EU-konform seien. Neues Forschungszentrum in Wien Der Schwerpunkt auf neue Präparate bei Novartis Austria lasse sich auch in der deutlichen Aufstockung der Mittel im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) erkennen. Die in Österreich getätigten Aufwendungen in diesem Bereich lagen 2000 bei rund 1,2 Mrd. S, nach 1,08 Mrd. S 1999. Als neues Forschungsstandbein werde in Wien Liesing ein neues F&E-Zentrum für Antibiotika mit 50 neuen Forschern und einem Budget von 100 Mill. S aufgebaut, kündigt Seiwald an. Der Mitarbeiterstand ist 2000 um 30 Personen auf 2.560 gestiegen, was in erster Linie auf die Bereiche Biochemie und Novartis Pharma zurückzuführen sei. Im Generika-Werk der Biochemie Kundl in Tirol sind davon 2.087 Mitarbeiter beschäftigt. (APA)