Wien - Die österreichischen Arbeitnehmer waren im Jahr 2000 90 von 225 Arbeitstagen und damit während 40 Prozent der gesamten Arbeitszeit unproduktiv. Das ist das Ergebnis der jüngsten Produktivitätsstudie des Wiener Beratungsunternehmens Czipin und Partner, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Grund für die mangelnde Produktivität ist in der Regel unzureichende Planung und Steuerung (46,8 Prozent). Oft genannte Produktivitätskiller sind aber auch auch schlechte Arbeitsmoral (11,5 Prozent) und Kommunikationsschwierigkeiten (10,3 Produzent). Negativ auf die Produktivität wirken sich außerdem unzureichende Führung und Aufsicht (9,9 Prozent), EDV-Probleme (7,9 Prozent) und mangelnde Qualifkation (3,6 Prozent) aus. Die durchschnittliche Steigerung der Produktivität fiel mit 10,1 Prozent deutlich geringer aus als im Jahr davor, wo noch ein mittlerer Zuwachs von 15,6 Prozent verzeichnet wurde. "In der Produktivitätsentwicklung ist Sand ins Getriebe geraten. Alle Produktivitätskennziffern sinken, die für 2000 gesteckten Ziele wurden klar verfehlt und die Erwartungen für das Jahr 2001 sind stark gedämpft. Angesichts der allgemein bekannten Produktivitätspotenziale, die etwa moderne Kommunikationstechniken eröffnen, könnte man sogar sagen, dass Österreichs Wirtschaft eine Produktivitätskrise droht", so Czipin. Nach Ansicht des Unternehmensberaters leiden Österreichs Unternehmen jedoch viel zu oft an einer "phlegmatischen Einstellung". Czipin rät daher zu "transparenten Managementsystemen zur Planung, Steuerung und Kontrolle, zu klaren Zielen für alle Mitarbeiter, zur Förderung proaktiven Verhaltens der Führungskräfte sowie zu einer beweglichen, an die Prozesse angepassten Organisation der Unternehmen. (APA)