Belgrad - Der jugoslawische Außenminister Goran Svilanovic erwartet in zehn Tagen die Unterzeichnung eines Abkommens über Sonderbeziehungen Belgrads zum serbischen Landesteil Bosnien-Herzegowinas. "Alle strittigen Fragen im Zusammenhang mit dem Abkommen sind behoben", verkündete der Minister nach einem Gespräch mit dem Hohen Vertreter für Bosnien, Wolfgang Petritsch, in Belgrad. Petritsch begründete seinen Besuch in der jugoslawischen Hauptstadt mit dem Wunsch, die Beziehungen zwischen Jugoslawien und Bosnien zu festigen. Laut Belgrader Sender "B-92" machte Svilanovic keine Angaben über die strittigen Punkte des Abkommens, das letzte Woche bei Vertretern der Moslems und der Kroaten in Bosnien heftigen Widerstand ausgelöst hatte. Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic hatte vor Jahren mit dem damaligen Präsidenten der Serbischen Republik, Momcilo Krajisnik, ein Abkommen über die Sonderbeziehungen unterzeichnet. Das Abkommen wurde nie angewandt und war auch von politischen Vertretern des anderen bosnischen Landesteils nicht anerkannt worden. Die Errichtung von Sonderbeziehungen zwischen Zagreb und den bosnischen Kroaten sowie Belgrad und den bosnischen Serben war im Dayton-Friedensabkommen vorgesehen. (APA)