Cambridge - US-Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge haben frische Froschmuskeln in einen Fisch-Roboter eingebaut ein. Elektrische Signale regen das natürliche Muskelgewebe dabei so an, dass sie sich zusammenziehen und wieder entspannen. Dadurch wird der künstliche Fisch angetrieben und kann sich durch eine Flüssigkeit bewegen, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist". Zur Verwunderung der Forscher hat bisher noch niemand vorher natürliche Muskeln für einen Roboter verwendet, obwohl die Reaktionen des Gewebes auf elektrische Impulse seit den Versuchen von Luigi Galvani mit amputierten Forschschenkeln im Jahr 1786 bekannt sind. "Natürliche Muskeln können an die Umgebung angepasst werden, sie heilen von selbst und regulieren ihre Energieversorgung eigenständig", hebt Mitentwickler Bob Dennis die Vorteile heraus. Ihre Energie beziehen die Muskeln aus einer Glukose-Nährlösung, in welcher der Roboter-Fisch schwimmt. Damit ein solcher Automat auch in jeder beliebigen Umgebung betrieben werden kann, arbeiten die Forscher an einem künstlichen Magen, der die Muskeln jederzeit mit Nährstoffen versorgen kann. Das US-Verteidigungsministerium fördert dieses Projekt intensiv, so dass die ersten Anwendungen vermutlich im militärischen Bereich liegen könnten. Dabei schweben den Entwicklern ganze Prothese-Anzüge vor, mit denen Soldaten schneller laufen, höher springen und mehr Waffen tragen könnten. Doch auch in der Medizin wären Gliedmaßen-Prothesen denkbar. (pte)