München/Fiorano - Rechtzeitig zum Start der neuen Formel-1-Saison hat Michael Schumachers Ferrari-Team entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt. Der italienische Rennstall und sein Hauptsponsor Philip Morris haben ihren Vertrag bis zum Jahresende 2006 verlängert, teilten die Partner am Donnerstagnachmittag, zehn Tage vor dem Auftakt-Rennen, in einer gemeinsamen Erklärung mit. "Ich freue mich sehr, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Partner, mit dem wir am längsten kooperieren, noch einige Jahre weiter fortführen können", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. "Eine Quelle des Stolzes" Für Ferrari ist der Vertrag mit einem der größten Geldgeber im Motorsport mit die Grundlage für weitere Planungen. Auf umgerechnet rund 1,4 Mrd S (102,3 Mill. Euro) wird das Investitionsvolumen des Tabakkonzerns mit seiner Marke Marlboro in der Formel 1 in Fachkreisen geschätzt. Allgemein wird davon ausgegangen, dass das US-Unternehmen einen großen Anteil am auf etwa 3,5 Mrd S (256 Mill. Euro) geschätzten Ferrari-Budget bestreitet. Seit 1984 arbeiten die beiden Unternehmen bereits zusammen. "Eine Quelle des Stolzes" sei die Partnerschaft, erklärte Hans Fluri, der Europa-Präsident des Tabakmultis. Zuletzt hatte es Spekulationen um einen Rückzug des Unternehmens aus der Formel 1 gegeben. Unterdessen hat Michael Schumacher sein Vorbereitungsprogramm für den Auftakt am 4. März in Melbourne beendet und trotz einiger Rückschläge seine Vorfreude auf die neue Saison nicht verloren. "Ich bin schon gespannt, weil wir, glaube ich, wirklich ein gutes Auto haben. Ich möchte jetzt endlich auf die Strecke gehen, mich mit den anderen messen und zeigen, wo wir wirklich stehen", sagte der Weltmeister am Mittwochabend nach getaner Arbeit. Der dreimalige Champion verabschiedete sich zusammen mit seinem Bruder Ralf in einen Kurzurlaub. Das Vorbereitungs-Resümee Zum Abschluss fuhr der 32-Jährige auf der Ferrari-eigenen Strecke in Fiorano 82 Runden und absolvierte dabei 29 Starts im alten Auto, während die Dienstwagen für Australien vorbereitet werden. Schumachers Resümee der Vorbereitung fiel gemischt aus. "Sicherlich war sie nicht ganz so perfekt, wie wir es haben wollten", gab er zu. "Dennoch haben wir sehr viele Kilometer abgespult und all das absolviert, was am Programm stand." Allerdings hat Ferrari mit Rubens Barrichello im Auto erst eine vollständige Rennsimulation absolviert, alle anderen Versuche waren durch technische Probleme gestoppt worden. Das Team habe noch Zeit, so Schumacher, um "alles auf Herz und Nieren zu prüfen". Dabei sieht der Kerpener Ferrari sogar im Vorteil gegenüber McLaren-Mercedes: "Insofern bin ich sehr zuversichtlich, auch weil manche andere Teams - speziell unser Hauptkonkurrent - im Verhältnis zu uns nur rund die Hälfte an Kilometern abgespult haben." (APA/dpa)