Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) hat im Streit um einen Artikel in der deutschen Tageszeitung "Die Welt" eine Einstweilige Verfügung gegen den Axel Springer Verlag erwirkt. Ein Sprecher des Hamburger Landgerichts bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Meldung in der FAZ. Mit der Verfügung werde dem Springer Verlag untersagt, Behauptungen aus einem Bericht vom 22. Jänner zu wiederholen, schrieb die FAZ in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. In dem "Welt"-Artikel war von einem Richtungsstreit in der FAZ-Redaktion die Rede. Unter anderem dürfe der Springer Verlag unter Bezug auf eine angeblich "unentschlossene und eher exkulpierende (rechtfertigende) Haltung der FAZ angesichts der Verstöße (des heutigen Außenministers Joschka) Fischers und seiner Gesinnungsgenossen gegenüber dem Rechtsstaat in den 70er Jahren" nicht mehr behaupten: "Unter (den früheren FAZ-Herausgebern) Fritz Ullrich Fack oder Joachim Fest, so ein Mitherausgeber, wäre das undenkbar gewesen". Der Hamburger Springer Verlag hat die Verfügung nach Angaben einer Verlagssprecherin akzeptiert. "Wir haben uns zwar juristisch nicht durchgesetzt, aber das Ausscheiden des Mitherausgebers Hugo Müller-Vogg bestätigt unserer Meinung nach die Richtigkeit in der Sache", fügte die Sprecherin hinzu. Müller-Vogg war am Dienstag von seinem Amt bei der FAZ entbunden worden (derStandard.at/Etat berichtete). In den Medien war vermutet worden, er habe im Zusammenhang mit dem kritisierten Artikel Interna an die "Welt" weitergegeben. (APA/dpa)