Graz - Neue Turbulenzen zeichnen sich für FPÖ-Verkehrsministerin Monika Forstinger ab: Aus Graz kommt herbe Kritik an der Ministerin wegen "Verzögerungen" betreffend den Streckenabschnitt Graz im Rahmen des Koralmtunnel-Projekts. Der Grazer FPÖ-Verkehrsstadtrat Franz Josel sagte am Freitag, die zur Realisierung notwendige Bauübertragung würde von Forstinger "verzögert": "Diese Vorgangsweise kann von der Stadt Graz nicht akzeptiert werden", so der FPÖ-Stadtrat. Er forderte die Ministerin auf, "sofort" die Bauübertragung für den Ausbau des Koralmbahn/Südbahnabschnittes im Grazer Stadtbereich zu unterschreiben. Josel führte aus, dass bereits im Juni vergangenen Jahres die positive eisenbahnrechtliche Verhandlung für den Streckenabschnitt Graz-Hauptbahnhof - Puntigam durchgeführt wurde, der Bestandteil des Koralmbahn-Projekts ist. Jetzt, so beklagte der Stadtrat, würden im Ministerium die Entscheidungskriterien neuerlich überprüft. Das sei nicht akzeptabel: "Ich fordere Frau Minister Forstinger auf, sofort die Bauübertragung zu unterschreiben", so Josel. Die Modernisierung der Eisenbahntrasse im Grazer Stadtgebiet sei "ein wichtiger Teilabschnitt der Koralmbahn", auf Grund ihres "substanziellen Interesses" an diesem Projekt hat sich die Stadt Graz bereits mit rund 30 Mill. S an den Planungskosten der HL-AG beteiligt. Der vorerst zweigleisige Ausbau - mit baulicher Berücksichtigung eines künftigen viergleisigen Vollausbaus - soll rund 1,7 Mrd. S kosten. Die Planungskosten samt der bereits erfolgten Grundeinlösungen wurden von Josel mit "derzeit um die 130 Mill. S" beziffert. "Sollte trotz der Tatsache, dass ein baureifes Projekt mit möglichem Baubeginn 2002 vorliegt und die Baufreimachung bereits heuer möglich wäre, die Bauübertragung für den Grazer Streckenabschnitt nicht erfolgen, steht zu befürchten, dass sämtliche weitere steirische Ausbaupläne im Zusammenhang mit der Koralmbahn, bzw. Südbahn hinsichtlich ihrer Realisierung auf unbestimmte Zeit verschoben werden", warnte der Stadtrat. (APA)