München - Die in Istanbul geborene und in Berlin lebende Lyrikerin Zehra Cirak ist am Donnerstag in München mit dem mit 25.000 Mark dotierten Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet worden. Die mit je 10.000 Mark verbundenen Förderpreise gingen an den in Warschau geborenen Radek Knapp ("Herrn Kukas Empfehlungen", 1999) und an den in St. Petersburg geborenen Vladimir Vertlib ("Zwischenstationen", 1999). Beide Nachwuchsautoren leben seit Jahren in Wien. Die 1960 geborene Zehra Cirak kam schon als Dreijährige mit ihrer Familie nach Deutschland und wuchs in Karlsruhe zweisprachig auf. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bildhauer Jürgen Walter, ging sie 1982 nach Berlin. Ihre erste Gedichtsammlung "Flugfänger" erschien 1988. Seither hat sie drei Lyrikbände veröffentlicht, zuletzt kam im vorigen Jahr der Band "Leibesübungen" (Kiepenheuer & Witsch, Köln) heraus. In ihren Gedichten entfaltet sie nach Ansicht der Jury in spielerischer Veränderung, poetischer Erweiterung und ironischer Verfremdung der deutschen Sprache einen witzig-leichten lyrischen Ton. Die angesehene Auszeichnung wird seit 1985 von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste für deutschsprachige Werke von AutorInnen nichtdeutscher Sprachherkunft verliehen. (APA/dpa)