Kosovo
Iwanow will Auflösung des UNO-Tribunals für Kriegsverbrecher
Russischer Außenminister: "Dann würde Lage in Jugoslawien stabiler"
Moskau - Der russische Außenminister Igor Iwanow hat sich am Freitag für eine baldige Auflösung des UNO-Tribunals für Kriegsverbrechen im
ehemaligen Jugoslawien ausgesprochen. "Wir gehen davon aus, dass die Notwendigkeit für eine weitere Tätigkeit des Tribunals entfällt", sagte Iwanow nach
Angaben der Agentur Interfax. "Damit würden wir zur Stabilisierung der Lage in Jugoslawien und auf dem Balkan insgesamt beitragen." Iwanow hatte am Vortag den
serbischen Regierungschef Zoran Djindjic empfangen.
Iwanow begründete seinen Vorstoß mit dem Hinweis darauf, dass auf dem Balkan inzwischen in allen Staaten demokratische Regierungen an der Macht seien.
"Dieses Tribunal aber wurde zu einer Zeit ins Leben gerufen, als auf dem Balkan Krieg herrschte, als es keine demokratischen Institutionen und keine Justiz gab",
sagte er. "Dies gehört inzwischen der Vergangenheit an."
Jetzt sei es an der Zeit, es den Justizbehörden in Kroatien, Bosnien und Jugoslawien zu überlassen, Kriegsverbrechen zu ahnden. Russland habe zu diesen Behörden
Vertrauen, unterstrich Iwanow. (APA/dpa)