Lima - Die peruanische Generalstaatsanwaltschaft will noch in dieser Woche Anklage gegen den früheren Präsidenten Alberto Fujimori erheben. Die Klage solle bis spätestens Mittwoch beim Obersten Gerichtshof eingereicht werden, sagte ein Justizsprecher am Sonntag (Ortszeit). Das Parlament hatte am Freitag beschlossen, Fujimori wegen Pflichtversäumnis anzuklagen und ihn für zehn Jahre von allen öffentlichen Ämtern auszuschließen. Bei einer Verurteilung drohen dem früheren Staatschef bis zu zwei Jahre Haft. Fujimori war nach der Enthüllung einer Korruptionsaffäre unter Druck geraten und hatte sich im vergangenen November nach Japan abgesetzt. Von dort aus hatte er den Kongress per Fax über seinen Rücktritt unterrichtet. Das Parlament hatte den Rücktritt jedoch nicht angenommen und ihn wegen "moralischer Unfähigkeit" abgesetzt. Fujimori hatte das südamerikanische Land zehn Jahre lang autoritär regiert. Bei den Präsidentschaftswahlen 2000 war er für eine dritte Amtszeit gewählt worden, obwohl die peruanische Verfassung nur zwei Präsidentschaftsmandate in Folge erlaubt. Die Wahl war im In- und Ausland wegen massiver Unregelmäßigkeitern kritisiert worden. Der frühere Präsident befindet sich nach wie vor in Tokio. (APA)