Wien - Integrationsstadträtin Renate Brauner (S) stellte Donnerstagabend die 14 Migrantinnen und Migranten verschiedenster Kulturen und Religionen auf der KandidatInnenliste der SPÖ für die Wien- Wahl am 25. März vor. "Integrationspolitik ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunalpolitik", sagte Brauner. Sie wünsche sich mehr Partizipationsmöglichkeiten für ZuwanderInnen. "Das findet nun auch Niederschlag in der Wahlliste. MigrantInnen kandidieren hier zum Teil an sehr prominenter Stelle", so Brauner. Einen Fixplatz im Gemeinderat hat aber lediglich die 35-jährige gebürtige Türkin Nurten Erdost, die als Zwanzigste auf der "roten" Liste gereiht ist. Erdost ist seit ihrem neunten Lebensjahr in Wien und seit 21 Jahren in der SPÖ aktiv. Sie legt Wert darauf, in ihrer politischen Arbeit "nicht auf Zuwanderungsfragen reduziert zu werden." "Ich will meinen Hintergrund als Migrantin auch einbringen, aber nicht nur Integrationspolitik machen. Ihre Spezialgebiete seien "Frauen, Jugendkultur, Kultur im allgemeinen und Ausbildung", so die Starkstromtechnikerin, die derzeit als Bezirksrätin in Ottakring sowie als Kinder- und Jugendbeauftragte der SPÖ fungiert. Ihre Partei ist für sie "ein Garant, dass die Rechte der Menschlichkeit gewahrt bleiben - auch aufgrund ihrer Größenordnung. Auch eine Gruppe mit sieben Prozent Stimmenanteil ist anerkennenswert, aber es ist nicht so realistisch, dass die ihre Vorstellungen auch durchsetzen kann." Mit der AusländerInnenpolitik der SPÖ sei sie nicht immer zufrieden gewesen - "aber gerade das ist auch ein Grund, dass ich noch immer dabei bin", so Erdost. Nurten Erdost ist überzeugt, dass es auch ihre Kollegen Anica Matzka- Dojder und Imar Al-Rawi in den Gemeinderat schaffen können. Dazu wäre allerdings ein überragendes Wahlergebnis der SPÖ nötig, Matzka Dojder und Al-Rawi kandidieren nämlich auf den Plätzen 60 und 61. Auch KPÖ mit MigrantInnen<7b>

Die Kommunistische Partei (KPÖ) wird bei der Gemeinderatswahl am 25. März in ganz Wien auf Bezirks- und Gemeinderatsebene kandidieren. "Wir haben die undemokratische Hürde von 3.000 beglaubigten Unterschriften geschafft - als einzige Partei, die nicht im Rathaus vertreten ist", sagte die Spitzenkandidatin der KPÖ-Linke Liste Waltraud Stiefsohn Freitag in einem Pressegespräch.

Gleichzeitig wurde die Landesliste der KPÖ-Linke Liste präsentiert. Von 23 KandidatInnen kommen laut Aussendung neun aus dem MigrantInnenbereich. Frauen und Männer aus Afrika, Lateinamerika, Jugoslawien, der Türkei und der Slowakei sind vertreten. Stiefsohn bezeichnete es als "Armutszeugnis" für die Wiener Rathauspolitik, "dass trotz der Mehrheit von SPÖ und Grünen im Landtag das Wahlrecht für MigrantInnen in der vergangenen Legislaturperiode nicht durchgesetzt wurde". (APA)