Bild nicht mehr verfügbar.

WJC-Vizepräsident Lord Greville Janner

Foto: Reuters/Paul Hackett
New York - Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die libanesische Regierung aufgefordert, einen Ende März in Beirut geplanten antisemitischen Kongress zu verhindern. Der Kongress wird vom Basler Holocaust-Leugner Jürgen Graf organisiert. WJC-Vizepräsident Lord Greville Janner schrieb am Mittwoch dem schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson. Im Brief fragte er Persson, ob er bei der libanesischen Regierung intervenieren könne, damit diese der "polemischen, antisemitischen und gehässigen Konferenz" einen Riegel vorschiebe. WJC-Exekutivdirektor Elan Steinberg präzisierte, dass der Brief an Persson gerichtet worden sei, weil Schweden derzeit den EU-Ratsvorsitz inne habe. Er erinnerte daran, dass Stockholm in diesem Jahr ein internationales Forum über Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit organisiert habe. Kongress "Revisionismus und Zionismus" Marc Weber, Direktor eines historischen Instituts namens Newport Beach in Kalifornien, bestätigte, dass seine Vereinigung der Schweizer Organisation "Vérité et justice" geholfen habe, den Kongress "Revisionismus und Zionismus" vom 31. März bis 3. April zu organisieren. Weber sagte weiter, er wisse nicht, ob der Iran die Konferenz unterstütze. Präsident der Stiftung "Vérité et justice" ist der Basler Holocaust-Leugner Jürgen Graf. Graf war im Juli 1998 vom Bezirksgericht Baden wegen mehrfacher Rassendiskriminierung und Beschimpfung zu 15 Monaten Gefängnis unbedingt und einer Busse von 8.000 Franken (5.223 Euro/71.869 S) verurteilt worden. Im August tauchte er unter. Er soll sich meist im Iran aufhalten. Das Schweizer Außenministerium (Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten - EDA) hatte sich Ende letzter Woche in einer Demarche an den Libanon von Jürgen Graf distanziert. Die Demarche erfolgte aus Sorge um den Ruf der Schweiz. (APA/sda/Reuters)